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DOI: 10.1055/s-2006-953750
Einfluss von Ausdauersport auf den Immunstatus bei Mammakarzinompatientinnen mit adjuvanter Chemotherapie
Zielsetzung:
In dieser prospektiv randomisierten Pilotstudie (2:1) führen Brustkrebspatientinnen ein regelmäßiges Lauftraining niederer Intensität durch. Wir erörtern, welchen Effekt ein Ausdauerprogramm während der adjuvanten Chemotherapie auf die Immunzellpopulation und Zytokinproduktion hat. Die Kontrollgruppe betrieb autogenes Training.
Methoden:
Seit November 2003 nahmen 31 Patientinnen (Median:48 Jahre) teil. Einschlusskriterien waren ein Tumorstadium pT1–3, pN0–2 und M0 sowie eine anthracyclinhaltige (4 oder 6 Zyklen; n=9 und n=22) Chemotherapie. Es liefen 27 Patientinnen und in der Kontrollgruppe erlernten 4 Patientinnen das autogene Training. Zu drei Zeitpunkten (vor, während und nach der Chemotherapie) wurde eine Facsanalyse und ein Elisa-Essay aus Patientenserum
vorgenommen.
Ergebnisse:
Die Mediane der Interleukin 2 Werte (Proliferationsfaktor für T-Zellen) fielen um 23%, die der Interleukin 6 Werte (Induktion von Akute-Phase-Proteinen) stiegen um 65%.
Die Werte für TNFα (Zytotoxis auf Tumorzellen) erhöhten sich in der Laufgruppe um 79%, die der GMCSF (Promotion und Proliferation von Makrophagen und neutrophilen Granulozyten) stiegen um 22%.
Während die T-Suppressor- und T-Helferzellzahl in beiden Gruppen sank (Helfer durchschnittlich um 14,7%, Suppressor um durchschnittlich 25,7%), erhöhten sich in beiden Gruppen die NK-Zellzahlen um 33%. Die Anzahl aktivierter T-Zellen der Laufgruppe stieg um 54,5%. Die B-Zellzahl erhöhte sich bei den Läuferinnen um 150%, in der Kontrollgruppe um 87,5%.
Zusammenfassung:
Trotz begleitender Chemotherapie konnten wir einen Anstieg der Immunzellpopulationen und Zytokinproduktion während ressourcenorientierter Verfahren (körperliche Betätigung, körperorientierte Entspannungsmethoden) feststellen. Wir schließen daraus, dass diese Maßnahmen bei Patientinnen mit Mammakarzinom sinnvoll sind.