Ultraschall Med 2006; 27 - V_15_2
DOI: 10.1055/s-2006-953934

Führt eine zusätzlich zu Mammographie und B-Bild Sonographie durchgeführte Realtime-Elastographie zur verbesserten Differenzierung von Brustläsionen?

A Thomas 1, T Fischer 1
  • 1Universität Berlin. Charité, Berlin/DE

Problemstellung: Problemstellung: Unterschiede in der Gewebeelastizität sind zur Dignitätsbeurteilung von Mammatumoren nutzbar. Ziel dieser Arbeit war es, die Sensitivität und Spezifität der Realtime-Elastographie im Vergleich zur B-Bild Sonographie und zur Mammographie zu beurteilen.

Patienten und Methode: Patienten und Methode: 300 Patientinnen mit histologisch gesicherten Mammabefunden (168 benigne, 132 maligne) konnten in die Studie eingeschlossen werden. Das mittlere Alter lag bei 51 Jahren (16–85 Jahre). Das B-Bild (HITACHI, EUB 8500) wurde farbcodiert überlagert zur Darstellung der Realtime Elastographie. Alle Bilder wurden von zwei, in Bezug auf Klinik und endgültiger histologischer Diagnose unabhängigen, ebenfalls erfahrenen Gutachtern beurteilt (BI-RADS Klassifikation). Die Ergebnisse wurden mit der Mammographie, Histologie und dem Ultraschall verglichen. Sensitivität und Spezifität wurden korreliert in Abhängigkeit der Brustdichte und BI-RADS Kriterien.

Ergebnisse: Ergebnisse: In der Unterscheidung zwischen malignen und benignen Mammaläsionen lag die Sensitivität und Spezifität bei 87% and 85% für die Mammographie und 94% und 83% für die B-mode Sonographie. Bei einer fast vollständigen Übereinstimmung beider Begutachter (kappa: 0,86) in der Bewertung der Elastographiebilder, konnte mittels Elastographie eine Sensitivität von 82% und eine Spezifität von 87% erzielt werden. Bei Einsatz der Elastographie zeigten sich Vorteile gegenüber der B-Bild Sonographie bei benignen Läsionen der BI-RADS Kategorie 3 (92% vs. 82% Spezifität) sowie bei lipomatöser Involution (80% vs. 69% Spezifität).

Schlussfolgerungen: Schlussfolgerungen: Bei der Elastographie wurde in der Dignitätsbeurteilung von Brustläsionen eine höhere Spezifität bei etwas geringerer Sensitivität im Vergleich zur B-Bildsonographie erreicht. Die Elastographie kann bei gutartigen Läsionen der BI-RADS Kategorie III und lipomätöser Involution wegweisend sein.

Mammaläsionen im B-Bild und in der Sono-Elastographie. Im B-Bild (B) zeigt sich ein glatt berandeter, homogener, echoarmer Herdbefund mit allen Kriterien eines benignen Befundes, dass als Fibroadenom histologisch gesichert wurde (BI-RADS II). Die real-time Elastographie (A) unterstützt den Befund durch den Grünanteil, der für festes aber komprimierbares Gewebe spricht. Das histologisch gesicherte Mammakarzinom zeigt im B-Bild (C) eine transversale Tumorachse, inhomoger mikrolobulierter Herd mit Architekturstörungen. Die real-time Elastographie bestärkt den Verdacht durch das gering komprimierbare Gewebe (Blauanteil), das genau dem Bezirk im B-Bild entspricht (BI-RADS V).