Ultraschall Med 2006; 27 - P_7_4
DOI: 10.1055/s-2006-953945

Tisssue Harmonic Imaging (THI) in der routinemäßigen Mammasonographie

J Fernandez Sanchez 1, A Geissler 1
  • 1Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart/DE

Problemstellung: Die US-Technik THI („Tissue Harmonic Imaging“) erlaubt eine Besserung der sonographischen Diagnostik verschiedener Organe. Ziel dieser Studie war eine Beurteilung der Aussagekraft des THI in der Beurteilung unterschiedlicher Mammapathologie.

Patienten und Methode: Bei 270 Patienten (268 Frauen, 2 Männer) wurde eine Mammasonographie als Ergänzung der Mammographie und/oder zur Beurteilung eines pathologischen Tastbefundes durchgeführt. Bei unveränderten B-Bildparametern wurden die pathologischen Befunde der Mamma im B-Bild und THI beurteilt und verglichen hinsichtlich: 1) Detektion der Läsion, 2) US-Evaluation der Läsion (Rand, Echostruktur) und 3) Diagnosis / Einschätzung der Läsion. Die endgültige Diagnose wurde mittels Histologie (PE/Operation) und / oder MR und / oder sonographischem / mammographischem Verlauf durchgeführt.

Ergebnisse: Sonographisch wurde folgende Pathologie festgestellt: 30 Karzinome (Ca), 7 Fibroadenome (FA), 1 Papillom (PAP), 1 Hamartom, 3 Lipome, 2 intramammäre LK, 80 Zysten, 18 Narben und 6 Hämatome/Serome. In 27 Fällen mit unklarem sonographischen Befund war die endgültige Diagnose: 2 Ca., 1 FA, 1 PAP, 5 fibrosierende Adenose, 4 Zy, 4 Narben/Fettgewebsnekrosen, 10 fibrozystische Mastopathien. Beim Vergleich zwischen B-Bild und THI wurde eine bessere Abgrenzung der Läsion bzw. ein besserer Kontrast zwischen der Läsion und des umgebenden Gewebes mit THI in 95% und eine bessere Evaluation der Ränder und/oder Echostruktur mit THI in 60% der nachweisbaren Läsionen festgestellt. Außerdem war eine sichere sonographische Diagnose nur mit THI in 11% der Fälle möglich.

Schlussfolgerungen: THI ermöglicht eine verbesserte Abgrenzung und sonographische Beurteilung einer Mammaläsion und häufig auch eine bessere Läsiontypisierung, insbesondere im dichten Drüssengewebe. Deswegen wird eine routinemäßige THI-Anwendung als Ergänzung der konventionellen Mammasonographie im B-Bild empfohlen.