Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - P12_3
DOI: 10.1055/s-2006-954203

„Das Zeitliche segnen“ – Spiritualität in der Palliativarbeit

B Denkers 1
  • 1Ev. Klinikseelsorge an der MHH, Hannover

Einleitung: Laut Definition ist Spiritualität eine feste Säule in der Arbeit eines Palliativteams. Was bedeutet Spiritualität und was bedeutet sie im Kontext dieser Arbeit? Methoden: Spiritualität in der Arbeit mit sterbenden Menschen und deren Angehörige kann eine Ressource sein, auch um sich mit der krisenhaften Situation auseinandersetzen zu können. Das Aufzeigen an praktischen Beispielen wie sie zu entdecken und zu stärken ist – auch unter dem Stichwort „Alltagsspiritualität“. Die Aufgabe der Seelsorge, Glauben als Hilfe in der Auseinandersetzung für einen sterbenden Menschen, dessen Angehörige und eben auch für das Palliativteam fruchtbar zu machen. Dabei auch die Bedeutung von Ritualen als eine Fassung in fassungsloser Zeit und als stärkendes Gemeinschaftserleben der Betroffenen. Rituale auch für das Palliativteam als Unterbrechung in der alltäglichen Arbeit, die helfen kann wieder arbeitsfähig zu werden. Resultat: Die Erfahrung zeigt, dass Spiritualität und Rituale fördernd und stärkend wirken können für Patienten, Angehörige und die Mitarbeiter eines Teams. Schlussfolgerung: Die Auseinandersetzung mit Spiritualität fordert als Bestandteil der Arbeit nicht allein den Seelsorger sondern das ganze Palliativteam heraus. Damit diese Säule der palliativen Arbeit Raum erhält und zum Tragen kommen kann. „Das Zeitliche segnen“ bedeutet die Lebenszeit eines sterbenden Menschen und seiner Angehörigen zu würdigen und in einen Kontext zu stellen, der über die Möglichkeit der Menschen hinausweist. „Das Zeitliche segnen“ kann auch heißen, die Arbeit eines Palliativteams zu würdigen und sie in einen spirituellen Kontext zu stellen.