Aufgaben und Ziele einer Ambulanz für Patienten mit Karpaltunnelsyndrom

Fragestellung: Was kann die Physikalische Medizin und Rehabilitation (PMR) bei der Diagnostik und konservativen Therapie sowie in der Rehabilitation nach einer Operation bei Patienten mit Karpaltunnelsyndrom (CTS) leisten?

Methodik: Im Rahmen einer qualitätssichernden Maßnahme zwecks Implementierung einer Ambulanz zur Optimierung der Behandlung von CTS-Patienten wurde eine EDV-unterstützte Literatursuche unter Verwendung gängiger Literaturdatenbanken zur Beantwortung o.g. Fragestellung durchgeführt

Ergebnisse: Lege artis erfolgt die Diagnose des CTS durch Anamnese, klinische Untersuchung und elektrodiagnostische Messung (Cocito 2006, Graham 2006, Jablecki 2002. Die therapeutischen Möglichkeiten beinhalten 1) eine operatives (Graham 2006, Schollen 2004) oder 2) ein nicht operatives Vorgehen (Graham 2006, Hughes 2004, O'Connor 2003, Marshall 2002). Aus PMR-Sicht können 1) primär physikalisch-medzinische konservative Therapiemaßnahmen wie z.B. Ultraschalltherapie (Baysal 2006, Graham 2006, Burke 2005, Hughes 2004, O'Connor 2003), Schienenbehandlung (Baysal 2006, Graham 2006, Burke 2005, Hughes 2004, O'Connor 2003), Iontophorese (Dakowicz 2006, Gokoglu 2005), angeboten werden. Bei operierten Patienten besteht die Rehabilitation einerseits in einer Bewegungstherapie und Funktionstraining der Hand, einer konsequenten Narbenbehandlung mittels Ultraschall- und Lasertherapie, Narbenmassage, einer Behandlung von postoperativen Schwellungen mittels z.B. Lymphdrainage, CO2-Bäder (Weber 2005, Keilani 2002). Die Behandlung postoperativer Schmerzzustände der Hand erfolgt mittels medikamentöser und physikalischer Therapiemaßnahmen (Ultraschall, Iontophorese).

Diskussion: Die Implementierung einer CTS-Ambulanz unter Berücksichtigung des „State of the art“-in Diagnostik und Therapie (welche im Idealfall in einer Hand bleiben sollten) – ist ein wichtiger Schritt zur Optimierung der Betreuung von CTS-Patienten mit physikalisch-medzinischen Maßnahmen.