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DOI: 10.1055/s-2006-954370
Die Qualitätssicherung der Posturalen Therapie mit dem oszillierenden Stab PROPRIOMED in der funktionellen Stabilisierung des senso-motorischen Systems
Die ambulante und stationäre medizinische Rehabilitation beinhaltet Methoden der Schmerztherapie am Bewegungsapparat. Besonders wichtig sind Techniken und Konzepte, die als Ziel eine bessere funktionelle Stabilisierung der Motorik haben.
Der häufigste Schmerz im Bewegungsapparat kommt bei den Industrienationen im Rahmen einer Funktionspathologie vor, wie der klinische Alltag zeigt. Klinisch beobachtet man schmerzhafte Muskeldysbalancen, die als Äußerungen der veränderten Steuerungsmechanismen vorkommen. Wenn sich eine Dysfunktion der Steuerungsprogramme im ZNS entwickelt, kommt es zur Inhibition bestimmter und Fazilitation anderer Muskelgruppen, die jeden Bewegungsablauf mit unterschiedlicher Intensität verändern. Besonders die Regelungsmechanismen für die Stabilisierung des Verhaltens des Körperschwerpunktes sind während dieser Dysfunktion betroffen. Dadurch kommt es zu einer Veränderung der synergistischen Muskelaktivierung der tief gelegenen autochthonen Rumpfmuskeln. Allgemein nimt die Aktivität der intersegmentalen Muskulatur ab und die der tonischen oberflächlichen Muskeln zu. Nach der englischen Sprache (posture – Haltung) bezeichnet man diesen Zustand als eine posturale Dysfunktion, weil es zu einer Destabilisierung der Ausgangsposition (Ausgangshaltung) für viele Bewegungen kommt. Die oberflächlichen Muskeln müssen die feine Stabilisierungsarbeit übernehmen, werden überlastet und so entsteht der sog. postural bedingte Schmerz, der nach unserer Auffassung zu den häufigsten Schmerzursachen in der modernen Zeit gehört.
Wenn man vermutet, dass es sich bei einem Patienten um eine posturale Dysfunktion handelt, sollte man einfache screening-Tests haben, die unseren Verdacht bestätigen. 1996 wurde von Dr. Rašev ein solcher Test entwickelt, mithilfe des elastischen Stabs PROPRIOMED.
Das Prinzip der Objektivierung der posturalen Dysfunktion besteht aus 10 wiederholten Versuchen des Patienten das PROPRIOMED vor dem Körper in Schwingungen zu bringen und diese Oszillationen mit einer bestimmten Amplitude ca. 10–15 Sek. zu halten. Falls die intersegmentale Koordination gut ist, kommt es kaum zu Mitoszillationen der Gürtelregionen. Das bedeutet, Acromion und spinae iliacae anteriores superiores zeigen kaum Ausweichbewegungen während des Tests.
Schlüsselworte: Posturale Therapie, Funktionspathologie der Motorik, posturale Reaktionen, posturale Dysfunktion, Rückenschmerz, Inhibition, Fazilitation, synergistische Muskelaktivierung