Einleitung: Die Mastozytose (MZ) ist eine heterogene Gruppe seltener Erkrankungen, die durch
gesteigerte Proliferation von Mastzellen gekennzeichnet sind. Zur genaueren Diagnostik
wurde das Methylhistamin im Urin (UMH, µg/(mmol Krea x m2 KOF) sowie die Mastzelltryptase (MZT) und ECP (beide ng/m2 KOF) im Serum unter Vollkost und Kartoffel-Reis-Diät gemessen. Methoden: 19 Patienten mit MZ und 40 Kontrollen wurden verglichen. 12-Stunden-Urinproben wurden
unter Vollkost und Kartoffel-Reis-Diät gesammelt. Der Urin wurde von 18.00h bis 6.00h
unter standardisierten Bedingungen gesammelt, die Blutentnahme um 7.00h morgens. Ergebnisse: Alle MZ-Patienten (100%) hatten signifikant (p<0,001) erhöhte UMH-Spiegel [µg/mmol
Krea x m2 KOF] unter Vollkost (Median 25,4 (5,0–202,2) vs. Kontrolle 4,5 (0,8–7,2)) und Kartoffel-Reis-Diät
(Median 26,08 (3,5–97,6) vs. Kontrolle 3,2 (0,8–6,9)). Die MZT war jedoch nur bei
85% der MZ-Patienten erhöht. ECP zeigte keinen Unterschied zwischen MZ und Kontrollen.
Schlussfolgerungen: Patienten mit MZ zeichnen sich durch signifikant erhöhte UMH-Spiegel aus, die die
erhöhte Histaminproduktion einer expandierten Mastzellpopulation reflektieren und
nicht durch die Nahrungsaufnahme moduliert werden. Dies weist auf eine Autonomie der
Mediatorproduktion durch unreife oder proliferierende Mastzellen hin. Eine MZ kann
zuverlässiger durch Messung von UMH als durch MZT diagnostiziert werden.