Rofo 2006; 178 - A13
DOI: 10.1055/s-2006-956198

Entwicklung eines Phantomversuchs zur ex-vivo Perfusion von Schweinelungenpräparaten – vorläufige Ergebnisse

N Charalambous 1, H Bolte 1, PJ Schäfer 1, R Lukas 1, N Knöß 1, B Hoffmann 1, M Heller 1, J Biederer 1
  • 1UK S-H Campus Kiel, Klinik für Diagnostische Radiologie

Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist die Modifikation eines etablierten Thoraxmodells, um unter ex-vivo Bedingungen physiologische Flussraten im Lungenkreislauf zu erreichen. Material und Methoden: Um Kreislaufversuche zu ermöglichen, wurde das Herz in-situ belassen. Ballonkatheter zur Perfusion der Lunge wurden in den Pulmonalarterienhauptstamm und in den linksventrikulären Ausflusstrakt eingebracht. Außen sind die Kreislaufanschlüsse des Phantoms mit einer Pumpe verbunden. Für die Perfusion wurde eine heparinisierte hyperosmolare HAES/NaCl-Mischung verwendet. Acht perfundierte Präparate wurden mittels DSA und zwei Präparate mittels 64-Zeilen MSCT untersucht. Ergebnisse: Mit einer Obergrenze für den pulmonalarteriellen Druck von 40mmHg lagen die Perfusionsraten bei 650–850ml/min, und es war eine Perfusion für ca. 45min möglich. Unter Verwendung von reiner Kochsalzlösung hat sich jeweils schnell ein Lungenödem entwickelt. Die Anwendung hyperosmolarer Flüssigkeit zeigte eine Verbesserunng der Perfusion. Bei Durchführung der Experimente kurze Zeit (<3h) nach dem Schlachten (2 Präparate) ließ sich eine Verlängerung der Perfusionszeit, jedoch nicht der Perfusionsrate erreichen. Diskussion: Derzeitig bleibt trotz der speziellen Behandlung zur Revaskularisation des kleinen Kreislaufs die Perfusionrate auf etwa 850ml/min beschränkt. Ursächlich hierfür sind Luftembolien, Mikrothromben und Vasospasmen zu diskutieren. Variationen der Viskosität der Perfusionsflüssigkeit scheinen für eine weitere Steigerung der Perfusionsrate relevant zu sein und werden im Verlauf erprobt.