Rofo 2006; 178 - A14
DOI: 10.1055/s-2006-956199

Quantitative Perfusionsmessungen des Lungenkarzinoms: Initiale Erfahrungen mit einer hybriden Atemanhalte- und Navigator getriggerten 3D MR Sequenz

CC Hintze 1, F Risse 2, N Qureshi 1, J Biederer 1, HU Kauczor 1, C Fink 1, 3
  • 1DKFZ Heidelberg, Abt. für Radiologie
  • 2DKFZ Heidelberg, Abt. für Medizinische Physik in der Radiologie
  • 3München-Grosshadern, Klinische Radiologie der Ludwig Maximilians Universität

Zielsetzung: Morphologische MR-Bildgebung ist ein wichtiger Bestandteil im Staging des Lungenkarzinoms. Mit der Verfügbarkeit der Bewegungsadaptation und schneller dynamischer Sequenzen könnte die MRT entscheidend zur Beurteilung der Tumorperfusion beitragen. Wir beschreiben unsere ersten Erfahrungen in einem klinischen Kontext. Material und Methoden: 58 Patienten mit Lungenkarzinomverdacht erhielten eine MRT. Die Tumorperfusion wird mit einer Navigator getriggerten 3D-FLASH Sequenz (TR 2.32ms, TE 0.76ms, FA 15°) erfasst. Die Messung begann im exspiratorischen Atemanhalt und hoher Zeitauflösung. Für 3½ Minuten erfolgte frei atmend die exspiratorisch getriggerte Messung. Die quantitative Perfusionsauswertung erfolgte mit ROI-basierten Zeit-Intensitäts-Kurven. Neben der Kurvenparameterbestimmung wurden alle Zeit-Intensitäts-Kurven visuell von zwei Radiologen im Konsens fünf verschiedenen Kategorien zugeordnet. Der Vergleich zur Histologie erfolgte mittels der Korrelation nach Pearson. Ergebnisse: Es lässt sich eine minimale Korrelation zwischen der Bolus-Ankunftszeit und Dignität einer Läsion nachweisen (r=0,307, p=0,014). 13 von 16 Adenokarzinomen zeigten einen raschen Signalanstieg und deutlichen Wash-out. 3 weitere hatten Akkumulationskurven. Schlussfolgerung: Mit der hybriden Atemanhalte- und Navigator getriggerten 3D-FLASH Sequenz lässt sich die Perfusion in Lungentumoren stabil und kontinuierlich bestimmen. Unsere ersten Analysen zeigen einen zusätzlichen Informationsgewinn zu einer morphologischen Untersuchung. Perfusionsstudien alleine genügen nicht zur Dignitätsbeurteilung. Trotzdem scheint das Potential der hybriden Perfusionsmessung im Rahmen von Follow-up-Untersuchungen sehr hoch zu sein.