Rofo 2006; 178 - A31
DOI: 10.1055/s-2006-956216

Erste in vivo Messungen der Ultraschalltransmission am menschlichen proximalen Femur

R Barkmann 1, P Laugier 2, U Moser 3, S Dencks 1, M Klausner 4, F Padilla 2, G Haiat 2, CC Glüer 1
  • 1UK S-H, Campus Kiel, Diagnostische Radiologie, Medizinische Physik
  • 2Université Pierre et Marie Curie Paris, Laboratoire d'Imagerie Paramétrique UMR CNRS 7623
  • 3Sulzer Innotec, Winterthur
  • 4Fachhochschule Kiel, FB Maschinenwesen

Peripherer Quantitativer Ultraschall (QUS) kann für die Prädiktion osteoporotischer Frakturen verwandt werden. Die Abschätzung des Frakturrisikos des proximalen Femurs gelingt allerdings am Besten durch Messungen der Knochendichte direkt an diesem Ort, was zurzeit nur unter Verwendung radiologischer Verfahren (DXA, QCT) möglich ist. In einem europäischen Kollaborationsprojekt (FEMUS) wurde ein Gerät für in vivo Messungen am Femur mit Ultraschall entwickelt und erprobt. Wir präsentieren erste Durchschallungsbilder und Daten der Präzision der Ultraschallgeschwindigkeit.

Jeweils 5 Messungen mit zwischenzeitlicher Repositionierung wurden an drei jungen Frauen durchgeführt. Jeder Scan bestand aus 6000 Einzelmessungen in einem Scanfeld von 20cm * 10cm. Für die erste Auswertung berechneten wir für jeden Scan die mittlere Schallgeschwindigkeit in einem Fenster von 14mm * 14mm in der Mitte des Trochanter Major.

Bei allen Probandinnen konnte das proximale Femur klar erkannt werden. Präzisionswerte lagen im Bereich von 0,4% to 0,7% (Durchschnitt: 0.5%), was vergleichbar ist mit der Präzision, die wir an exzidierten Proben messen konnten (0.3%).

Unsere Studie demonstriert erstmalig, dass QUS- Transmissionsmessungen am Femur in vivo möglich sind. Mit weiteren Innovationen in der Scantechnik und Signalverarbeitung sollte diese neue Methode ein bedeutendes Potential zur Abschätzung der Knochenfestigkeit erlangen können.