Rofo 2006; 178 - A34
DOI: 10.1055/s-2006-956219

MRT-gesteuerte perkutane intramyokardiale Injektion von Kontrastmittelgemisch nach Myokardinfarkt: Katheterentwicklung und experimentelle Ergebnisse

G Krombach 1, C Hohl 2, S Kinzel 2, J Pfeffer 1, M Friebe 3, RW Günther 1, A Bücker 1
  • 1RWTH Aachen, Klinik für Diagnostische Radiologie
  • 2Abt. für Versuchstierkunde
  • 3Tomovation GmbH, Castrop-Rauxel

Zielsetzung: Katheterentwicklung zur MRT-gesteuerten intramyokardialen Injektion.

Material und Methoden: Bei 7 Hausschweinen mit Myokardinfarkt wurde zur Infarktdarstellung 0.03 mmol/kg Körpergewicht MS-325 (Schering, Berlin) intravenös injiziert. Ein eigens entwickelter Nadelkatheter wurde unter Echtzeitbildgebung (TR/TE 2,5/1,2 ms, Flipwinkel 45°, FOV 320mm2, zeitliche Auflösung 15 Bilder/s) in den linken Ventrikel vorgeführt, in den Infarktrand eingestochen und eine 0.2 mmol/ml Gd-DTPA-BMA (Omniscan, GE)/Gewebefarbstofflösung injiziert. Die T1-Zeit von Myokard, Blut, Infarktareal und Injektionsorte wurden mittels Look-Locker Technik gemessen. Postmortem wurde die Verteilung des Farbstoffs analysiert. Ergebnisse: Nach der Injektion von MS-325 sank der T1-Wert im Infarktareal stark ab (990±30 ms vor, 367±33 ms 2 Stunden nach Kontrastmittelgabe). Die Größe des dargestellten Infarktareals blieb über 2 Stunden konstant. Der Infarkt war in der Echtzeitbildgebung erkennbar, so dass die intramyokardiale Injektion bei allen Tieren durchgeführt werden konnte. Der T1-Wert am Injektionsort stieg nach initialem Abfall langsam an (240±25 ms 3min, 370±33 ms 15min und 468±37 ms 30min nach intramyokardialer Injektion). Alle Regionen konnten voneinander abgegrenzt werden. Diskussion: Unter Einsatz des steuerbaren Katheters mit Sperrmechanismus ist die gezielte Injektion von Substanzgemischen möglich. Aufgrund der langen Sichtbarkeit der Injektionsorte kann eine lokalen Überdosierung vermieden werden.