Rofo 2006; 178 - A37
DOI: 10.1055/s-2006-956222

Nicht-invasive Abschätzung des pulmonalarteriellen Mitteldrucks bei CTEPH-Patienten mittels Phasenkontrast-Flussmessungen

RP Kunz 1, S Herber 1, T Achenbach 1, K Oberholzer 1, G Horstick 2, E Mayer 3, C Düber 1, KF Kreitner 1
  • 1Universitätsklinikum Mainz, Klinik und Poliklinik für Diagn. Und Interv. Radiologie
  • 2II Medizinische Klinik u. Poliklinik
  • 3Klinik u. Poliklinik für Herz-, Thorax- u. Gefäßchirurgie

Zielsetzung: Nicht-invasive Abschätzung des mittleren pulmonalarteriellen Drucks (mPAP) mittels zeitlich hochaufgelöster Phasenkontrast-Flussmessungen (PC-MRT) im Tr. pulmonalis bei Patienten mit chronischer thromboembolischer pulmonaler Hypertonie (CTEPH) und Vergleich mit invasiv gemessenen Druckwerten.

Material und Methoden: Retrospektive Auswertung von 26 zeitlich hochaufgelösten Phasenkontrast-Flussmessungen im Tr. pulmonalis (TR 12,0 ms, TE 3,1 ms, Venc 150cm/s) bei 17 CTEPH-Patienten (15 präoperative bzw. 11 postoperative Untersuchungen). Bestimmung der Parameter absolute Akzelerationszeit ATa [ms], maximale mittlere Blutflussgeschwindigkeit MFV [cm/s], relative Akzelerationszeit ATr [%] und Dehnbarkeit des Tr. pulmonalis DIS [%]. mPAP-Abschätzung anhand folgender Regressionsgleichung: mPAP-MRT=88,9–0,29 * ATa –1,1 * ATr –0,38 * MFV –0,16 * DIS (Abolmaali-ND, Fortschr Röntgenstr 2004; 176:837). Die im Rahmen der präoperativen Diagnostik oder postoperativen Intensivüberwachung invasiv erfassten hämodynamischen Parameter dienten als Referenzstandard.

Ergebnisse: Der mittels PC-MRT abgeschätzte mPAP korrelierte gut mit den invasiv gemessenen Druckwerten: Korrelationskoeffizient r=0,72; mediane Differenz mPAP-MRT – mPAP-DSA=+2,7mm Hg (Q 1Q 3: -3,8mm Hg – +8,0mm Hg). Bei einem Patienten wurde der pulmonalarterielle Mitteldruck präoperativ um 24,0mm Hg unterschätzt und postoperativ um 29,5mm Hg überschätzt (Ausreißer).

Schlussfolgerung: Eine nicht-invasive mPAP-Abschätzung mittels zeitlich hochaufgelöster Phasenkontrast-Flussmessungen ist möglich und korreliert mit invasiv bestimmten Druckwerten.