Rofo 2006; 178(11): 1060
DOI: 10.1055/s-2006-956530
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Mammadiagnostik - Biopsierate könnte mithilfe der 1H-MR-Spektroskopie gesenkt werden

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07 November 2006 (online)

 

Die Mamma-Kernspintomographie wird zunehmend zur Detektion von Brustläsionen eingesetzt. Es fehlt der Methode aber an Spezifität, was zu einer deutlichen Zunahme von Biopsien mit benignem Ergebnis geführt hat. Die Protonen-Magnetresonanz-Spektroskopie (1H-MR-Spektroskopie) könnte die Aussagekraft der Magnetresonanztomographie erhöhen. L. Bartella et al. untersuchten die diagnostische Performance der neuen Methode in einer prospektiven Studie (Radiology 2006; 239: 686-692).

Zwischen November 2003 und März 2005 wurden 56 konsekutive Patientinnen mit insgesamt 57 Mammaläsionen in die Untersuchung aufgenommen, bei denen eine Mamma-Kernspintomographie durchgeführt werden sollte. Die Läsionen waren 1-15 cm groß. Bei 17 der Patientinnen wurde bei gesichertem Mammakarzinom die Kernspintomographie zur Feststellung der Krankheitsausdehnung vorgenommen. Bei den übrigen 39 Patientinnen sollte wegen unklarer Mammaherde eine MRT-gesteuerte Biopsie durchgeführt werden.

Bei allen untersuchten Patientinnen wurde neben der geplanten MRT bzw. MRT-gesteuerten Biopsie eine Einzelvolumen-1H-MR-Spektroskopie mit einem 1,5-Tesla-Ganzkörper-Kernspintomographen durchgeführt. Von einer malignen Läsion wurde ausgegangen, wenn sich bei der Frequenz 3,23 ppm (parts per million) ein Cholinpeak mit einem Signal-Rausch-Verhältnis ≥ 2 zeigte. Um die diagnostische Aussagekraft dieser Untersuchung festzustellen, verglichen die Autoren die Ergebnisse der Spektroskopie mit den jeweiligen histologischen Ergebnissen.

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