Rofo 2006; 178(11): 1062
DOI: 10.1055/s-2006-956531
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CT bei Trauma - Einhaltung von Leitlinien verringert Kosten und Strahlenbelastungen

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. November 2006 (online)

 

Im Jahre 2002 wurden in den USA 8 Mio. CT- und MRT-Untersuchungen an Unfallpatienten durchgeführt. Das American College of Radiology (ACR) hat vor einigen Jahren Kriterien für Radiologen und Kliniker entwickelt, um beurteilen zu können, wann bildgebende Untersuchungen verschiedener Patientengruppen in medizinischer Hinsicht und unter Kostenaspekten angemessen sind. J. L. Hadley et al. untersuchten, welchen Einfluss die Anwendung der ACR-Kriterien auf den CT-Einsatz bei Traumata haben könnte (AJR 2006; 186: 937-943).

In diese Studie wurden retrospektiv 200 Patienten eingeschlossen, die an einem universitären Level-1-Traumazentrum innerhalb der ersten 3 h nach Aufnahme irgendeine Form ionisierender Strahlung erhalten haben. Das Durchschnittsalter der 140 Männer und 60 Frauen lag bei 36 Jahren (2 Monate - 83 Jahre).

169 Patienten erhielten eine CT-Untersuchung, 92% der Patienten mit größeren Verletzungen (88 von 96) und 78% der Patienten mit kleineren Verletzungen (81 von 104). Insgesamt waren es 660 einzelne CT-Untersuchungen. Auf der Basis der Daten zu Anamnese, physischer Untersuchung, Vitalzeichen und Labortests wurde untersucht, ob die folgende Bildgebungen den ACR-Kriterien entsprachen.

Zum Beispiel wäre bei einem Verkehrsunfallopfer, bei dem physische Untersuchung, Vitalzeichen und Glasgow-Koma-Score normal waren, aber mit einer möglichen Bewusstlosigkeit am Unfallort, ein CT des Kopfes als indiziert beurteilt worden. In diesem Fall wäre dagegen die Aufnahme der Halswirbelsäule, des Abdomens und Beckens als nichtindiziert klassifiziert worden. Die pro Patient durchschnittlich entstandenen Kosten von 4 953 US $ wurden anhand der CT-Daten kalkuliert.

Leitlinien für Radiologen und Kliniker helfen bei der Einschätzung, wann bildgebende Untersuchungen angemessen sind (Bild: Archiv).

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