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DOI: 10.1055/s-2006-957265
Stentversorgung komplexer Aneurysmen der A. carotis interna
Ziel: Bei komplexen Aneurysmen im Bereich der Schädelbasis gewinnt die interventionelle Therapie an Bedeutung. Wir berichten über unsere Erfahrung mit einem Nitinolstent (LEO Balt), der bei der Gefäßrekonstruktion fusiformer und komplexer Aneurysmen eingesetzt wurde.
Methodik: 8 Patienten im Alter von 40-66 Jahren, 6 Frauen und 2 Männer, wurden elektiv behandelt. Die Aneurysmen waren auf folgende Carotissegmente verteilt: C7-Segment 1, C6-Segment 4, C4-Segment 2, C3-Segment 1. Die Symptome bestanden bei 5 Patienten in Doppelbildern durch den raumfordernden Effekt. Bei zwei Patienten war eine Rekanalisation des Aneurysmas nach vorangegangener Coilbehandlung aufgetreten. Ein 6 mm großes Aneurysma zufällig entdeckt und behandelt.
Ergebnis: Die Interventionen wurden in Allgemeinanästhesie durchgeführt. Alle Patienten erhielten eine Prämedikation mit Acetylsalizylsäure und Clopidogrel. Über ein Koaxialsystem wurde ein Mikrokatheter Vasco+ mit einem hydrophilen Draht 0.016” (Silverspeed Ev3, GT Terumo) in die A. carotis interna distal des Aneurysmas navigiert. Die Freisetzung des LEO-Stent war in allen Fällen komplikationslos. Bei 5 Patienten wurde in der gleichen Sitzung eine Coilembolisation des Aneurysmas durchgeführt. Bei den Kontrolluntersuchungen bestätigte sich bei 2 Patienten die vollständige Aneurysmaausschaltung, bei einem war eine zunehmende Thrombosierung eingetreten. Die übrigen Aneurysmen wurden im Rahmen eines 2. Eingriffs problemlos vollständig ausgeschaltet (1 Behandelung steht aus). Die raumforderungsbedingte klinische Symptomatik besserte sich bei allen Patienten. Postinterventionell trat in einem Fall eine (unerwartete) Visusverschlechterung auf. Der LEO-Stent kann zur Gefäßrekonstruktion bei komplexen Aneurysmen der A. carotis interna erfolgreich eingesetzt werden. Die zusätzliche Coilbehandlung ist simultan oder zu einem späteren Zeitpunkt möglich.