Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - A3
DOI: 10.1055/s-2006-959138

Symptomorientiertes Ultraschallen bei Palliativpatienten

O Gehmacher 1
  • 1LKH Hohenems – Palliativstation, Hohenems, Österrreich

Palliativpatienten sollen möglichst wenig durch aufwendige Untersuchungen belastet werden. Gleichzeitig ist eine exakte Diagnose aber auch Grundvoraussetzung für eine optimale Symptomkontrolle. Der Einsatz der Sonographie stellt ein einfach zu handhabendes bildgebendes Verfahren dar, welches vor allem auch direkt am Patientenbett durchgeführt werden kann. Besonders bewährt haben sich hierfür die handlichen „Bed-Side“ Ultraschall Geräte.

Wesentliche Indikationen für die Sonographie sind die Frage nach Pleuraergüssen oder Aszites, die Abklärung von Schmerzen im Abdomen oder Thoraxbereich, der Ausschluss einer gastrointestinalen Obstruktion und die Beurteilung der Tumorausdehnung.

Neben der rein diagnostischen Funktion ermöglicht der Ultraschall auch die Durchführung therapeutischer Interventionen wie Entlastungspunktionen bei ausgedehnten Pleuraergüssen oder großen Aszitesmengen, was auch bei schwerstkranken Patienten oft zu einer deutlichen Symptomlinderung führt.

Seltenere Interventionen sind die Drainage von Abszessen oder eines Perikardergusses und das Legen eines suprapubischen Katheters. Auch zentrale Venenkatheter lassen sich komplikationsarm unter sonographischer Kontrolle platzieren.

Patienten schätzen es, wenn auch auf einer Palliativstation bei entsprechenden Beschwerden die Möglichkeit besteht, eine Ultraschalluntersuchung durchführen lassen zu können. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist auch die Tatsache, dass die Sonographie eine sehr kommunikative Untersuchungsmethode ist, bei der der Arzt am Bettrand sitzt und sich mit dem Patienten unterhalten kann und gleichzeitig die Möglichkeit besteht, direkt dort wo Schmerzen angegeben werden den Schallkopf aufzusetzen.