Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - A10
DOI: 10.1055/s-2006-959145

Symptomkontrolle im Gastrointestinalbereich in der Palliativmedizin

F Nauck 1
  • 1Abteilung Palliativmedizin, Georg-August-Universität Göttingen, Deutschland

Neben Schmerz und Dyspnoe sind Symptome des Gastrointestinalbereichs häufig und meist sehr belastend für Patienten mit fortgeschrittenen Tumorerkrankungen. Diese Symptome, zu denen in erster Linie Übelkeit, Erbrechen, Obstipation und Obstruktion zählen, führen zu einer deutlichen Einschränkung der Lebensqualität.

Die Behandlung erfolgt bis heute vielfach eher nach dem Prinzip von „trial and error“, weniger nach pathophysiologisch begründbaren Konzepten. Aufgrund der zahlreichen Ursachen und der unterschiedlichen Pathophysiologie der verschiedenen Symptome muss die Behandlung differenziert erfolgen. Erbrechen unter Opioidbehandlung muss anders behandelt werden als chemotherapiebedingte Emesis oder das Erbrechen bei Obstruktion. Nur durch die Erarbeitung von möglichst einfachen Konzepten anhand von Stufenschemata oder Algorithmen lässt sich die Symptombehandlung in der Palliativmedizin auf Dauer verbessern. Neben der medikamentösen Therapie spielt bei der Symptomkontrolle in der Palliativmedizin die psychosoziale Begleitung im Verlauf der unheilbaren Erkrankung eine wesentliche Rolle. Eine offene und ehrliche Kommunikation mit dem Patienten und seinen Angehörigen ist neben der Erstellung eines individuellen Therapieplans sowie der regelmäßigen Untersuchung vor und während der Behandlung eine wichtige Grundvoraussetzung für eine Optimierung der Symptomkontrolle gastrointestinaler Symptome. Studien, in denen die vorgeschlagenen Therapiekonzepte validiert werden, müssen folgen.