Zeitschrift für Palliativmedizin 2006; 7 - A16
DOI: 10.1055/s-2006-959151

Betreuung dementer Patienten aus hausärztlicher Sicht

W Zillig 1
  • 1Linz, Österreich

Die zunehmende Lebenserwartung der Menschen in den westlichen Industrieländern bringt ein Ansteigen der Zahl der degenerativen Erkrankungen mit sich. Der Demenzentwicklung kommt bei hoch betagten Patienten durch ihre invalisierenden Folgen, welche zeitintensive Pflegemaßnahmen erfordern, besondere Bedeutung zu!

Nur durch eine möglichst frühzeitige Diagnosestellung ist es derzeit möglich, ein schnelles Fortschreiten der Erkrankung für einige Zeit verhindern. Die nicht abzuwendende Pflegebedürftigkeit stellt die größte Herausforderung für die großteils häusliche Versorgung, aber auch in Seniorenheimen dar! Die Allgemeinmedizin kann durch ihre Langzeitbetreuungsfunktion schon früh eine Entwicklung in Richtung Demenz erkennen. Durch den Einsatz von bestimmten Testmethoden ist es möglich, den meist beunruhigten Patienten, die durch eine beginnende Vergesslichkeit oft sehr verängstigt sind, eine sichere Diagnostik anzubieten. Andererseits ist es durch die lange bestehende Arzt-Patienten-Beziehung möglich, schleichende uncharakteristische Symptome zeitgerecht in Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachkollegen abzuklären. Die darauf folgende Begleitung der therapeutischen Maßnahmen ist ebenfalls eine Aufgabe der Allgemeinmedizin und mündet letztendlich in der ungemein wichtigen Unterstützung der Angehörigen und des pflegenden Personals. Es wird für die Zukunft eine der größten Aufgaben für den Sozialstaat darstellen, für eine menschenwürdige Betreuung unserer Alten und Betagten Sorge zu tragen!