Lungenfunktion ein Jahr nach extrakorporalem Lungenersatz (ELA)

Zusammenfassung

In der retrospektiven Untersuchung wurde der Langzeitverlauf der Lungenfunktion und Rekonvaleszenz von 38 jungen Patienten ohne vorbestehenden Lungenschaden untersucht, die ein schwerstes ARDS und die Behandlung mit der extrakorporalen Lungenunterstützung (ELA) überlebt haben. Die dynamischen und statischen Lungenvolumina, Blutgase sowie der Röntgenthorax- und der CT-Befund wurden 3,6,9 und 12 - 20 Monate beobachtet. Auffällig war zum Entlassungszeitpunkt und während der ersten Monate eine relative Lungenüberblähung, erkennbar an dem erhöhten RV/RTL-Quotienten, die sich im weiteren Verlauf normalisierte. Nach 3 - 6 Monaten waren die forcierte Vitalkapazität (FVC) und die Einsekunden-Kapazität (FEV₁) wie auch die Blutgase bereits an der unteren Grenze des Normbereiches. Insgesamt hatten die ehemaligen Patienten auch nach 12 - 20 Monaten eine eingeschränkte Diffussionskapazität (T_LCO) bei normalem Transfer-Koeffizienten (T_LCO/VA). Obwohl das ARDS langfristig keine obstruktiven Folgeschäden hinterließ, spricht die Verminderung der Diffusionskapazität zusammen mit dem gering verminderten exspiratorischen Spitzenfluß im mittleren Strömungsbereich (FEF 25 - 75) für geringgradige bleibende Veränderungen in den kleinen Luftwegen. In den Röntgen- und CT-Befunden zeigte sich eine beachtliche morphologische Restitution. Die Spiroergometrie ergab ein normales kardiopulmonales Leistungsbild für untrainierte Probanden. 36 der ehemaligen Patienten waren nach 12 - 20 Monaten sozial und beruflich wieder eingegliedert.

Summary

This retrospective follow-up studied lung function and reconvalescence in 38 young patients without primary lung disease, who suffered from severe ARDS and survived by means of extracorporeal lung assist (ELA) treatment. Over a period of 3,6,9 and 12-20 months dynamic and static lung volumes and the results of X-ray and CT scan of the thorax were studied. Within the third and sixth month the forced vital capacity, FEVi, and arterial blood gases reached the lower range of normal values. Obvious relative emphysema RV/TLC was observed at the time of discharge from hospital and during the first four months. This was found to reverse during the following months. After a period of 12-20 months all patients had an abnormal diffusion capacity (T_LCO) but with normal transfer coefficients (T_LCO/VA). Even though ARDS did not induce obstructive changes, the diminished diffusion capacity and the slightly reduced expiratory peak flow in 25 - 75 % of FVC (FEF 25 - 75) indicates slight changes in the small airways. Following up the X-ray and CT results we found extraordinary morphological restitution. Spiroergometry results showed a normal cardiopulmonary pattern for untrained individuals. 36 of the 38 patients were integrated in normal working and social life within 12-20 months.