Ultraschall Med 1998; 19(5): 213-219
DOI: 10.1055/s-2007-1000493
Originalarbeit

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Dopplersonographische Bestimmung der mittleren Flußgeschwindigkeit und des Flußvolumens im Transjugulären Intrahepatischen Portosystemischen Shunt (TIPS)

Doppler Sonographic Examination of the Time Average Motion and the Flow Volume in the Transjugular Intrahepatic Portosystemic Shunt (TIPS)D. Fries, G. Bodner, A. Chemelli, J. Loimayr, Petra de Koekkoek-Doll, P. Waldenberger, W. Jaschke
  • Univ.-Klinik Innsbruck, Abt. für Radiologie (Leiter: Prof. W. Jaschke)
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Publikationsverlauf

1998

1998

Publikationsdatum:
16. Mai 2008 (online)

Zusammenfassung

Zielsetzung: Ziel der vorliegenden Arbeit war zu prüfen, ob die farbdopplersonographisch (FKDS) gemessene mittlere Flußgeschwindigkeit (TAM) im Transjugulären Intrahepatischen Portosystemischen Shunt (TIPS) als Screeningmethode zur routinemäßigen Verlaufskontrolle nach TIPS-Implantation geeignet ist. Neben der TAM wurden das Flußvolumen im TIPS, die Perfusion der Pfortader und das Auftreten von Aszites in Abhängigkeit von der TIPS-Funktion untersucht. Patienten und Methodik: 35 Patienten wurden farbdopplersonographisch prospektiv über einen mittleren Zeitraum von 12,4 Monaten mit dem Ultraschallgerät HDI 3000 (ATL) und einer 3,5 Mhz Sonde untersucht. Ergebnisse: Bei einer Abweichung der TAM von 60% vom Ausgangswert konnten mit einer Sensitivität von 90% und einer Spezifität von 93,7% hämodynamisch wirksame Stenosen farbdopplersonographisch nachgewiesen werden, die angiographisch bestätigt wurden. Es gelang nicht, Schwellenwerte zu etablieren, die mit ausreichender Aussagekraft auf eine Shuntdysfunktion schließen ließen. Das Auftreten von Aszites korrelierte bei TIPS-Patienten signifikant mit einer Shuntdysfunktion. Schlußfolgerung: Mit Hilfe der TAM ist die FKDS eine gute Screening-Methode, die im routinemäßigen Einsatz eine objektive Beurteilung der TIPS-Funktion erlaubt. Die Angiographie, eine vergleichsweise invasive Maßnahme, ist nur noch bei auffälligem FKDS-Befund oder deutlicher klinischer Verschlechterung indiziert. Sekundäres Zeichen einer Shuntinsuffizienz ist die Zunahme von Aszites.

Abstract

Aim: To determine if duplex sonographic measured Time Average Motion (TAM) is an effective parameter for screening examination in routine folluw-up after TIPS implantation. Patients and Methods: 35 patients underwent duplex sonographic examination by a 3.5 MHz transducer with a follow-up for 12.4 months. Results: A reduction of TAM about 60% from baseline proved with a sensitivity of 90 % and a specificity of 93.7 % the presence of a hemodynamic relevant stenosis, which was confirmed with angiography. We failed to establish a threshold which pointed out with acceptable accuracy the presence of shunt dysfunction. Conclusion: TAM is a good parameter in colour-duplex sonography which permits an objective view of TIPS-function. Angiography should be performed only in patients with suspect duplex-results or clinical worsening. A secondary sign of shunt dysfunction is increasing ascites.