Phänomenologie und Therapie der Neuroleptika-induzierten Akathisie - eine Literaturübersicht

Abstract

The neuroleptic-induced akathisia (NIA) often appears as a side effect of neuroleptic therapy in psychotic individuals. It can accompany or outlive the period of neuroleptic treatment. Besides the objective symptoms of motor restlessness it is especially the subjective symptoms and complaints as inner restlessness, anxiety, and depression, which cause severe annoyance or even torment patients. Exacerbations of disease symptoms treated with neuroleptics can occur.

After outlining development of the concept of akathisia and of the knowledge of NIA some relevant findings in the field of NIA, especially in respect to their clinical pictures and their connections to related neuroleptic-induced side effects, are discussed.

Development and present stand of treatment of NIA are described. Treatment with betablockers plays a central role. Pathophysiological aspects are touched in context with therapeutical considerations. The current state of knowledge of NIA allows a better understanding of pathophysiology in neuroleptic side effects in general, enables an almost sufficient treatment of NIA with betablockers, demonstrates the necessity of responsible and cautious use of neuroleptics by physicians and the necessity of careful guidance of such patients who are treated with neuroleptics.

Zusammenfassung

Die Neuroleptika-induzierte Akatbisie (NIA) tritt häufig als eine die neuroleptische Behandlung psychisch kranker Menschen begleitende oder gelegentlich überdauernde Nebenwirkung in Erscheinung. Neben den bekannten objektiven Symptomen der motorischen Unruhe führen vor allem die subjektiven Symptome wie innere Unruhe, Angst und Depression zu erheblichen Belästigungen oder werden gar zurQual für den Patienten. Exazerbationen der behandelten Krankheitssymptomatik, Erregungszustände usw. sind möglich.

Nach einer Skizzierung der Entwicklung des Akathisie-Begriffs und der Kenntnisse über die NIA werden einige wichtige Befunde zur NIA, vor allem zu ihrer Phänomenologie und im Hinblick auf Beziehungen zu benachbarten neuroleptisch induzierten Nebenwirkungen, dargestellt. Entwicklung und heutiger Stand der therapeutischen Beeinflussungen der NIA werden erörtert. Dabei steht die Behandlung der NIA mit Betablockern im Mittelpunkt. Pathophysiologische Aspekte werden im Zusammenhang mit den phannakotberapeutischen Darlegungen gestreift.

Die gegenwärtigen Kenntnisse über die NIA erlauben weitere Einblicke in die Pathophysiologie neuroleptischer Nebenwirkungssyndrome, ennöglichen eine meist wirksame, nebenwirkungsarme Therapie der NIA mit Betablockern, mahnen aber auch zu einem verantwortungsvollen ärztlichen Umgang mit Neuroleptika und zur sorgfältigen Führung neuroleptisch behandelter Patienten.