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DOI: 10.1055/s-2007-1001867
Prognose der kardialen Hirnembolie*
Prognosis of cardiogenic cerebral embolism *Ein Teil der Ergebnisse der vorliegenden Arbeit wurde auf dem 13. Weltkongreß der Neurologie in Hamburg, 1. bis 6.9.1985, vorgetragen.Publication History
Publication Date:
10 January 2008 (online)
Abstract
In a retrospective study the reports of 211 cases of cardiogenic cerebral embolism - diagnosed on the base of neurological and cardiological findings - were analyzed in view of signs and findings of prognostic value. There were 21 patients with TIA, 39 cases of RIND and 151 patients with cerebral infarction, 60 of which showed mild and 91 severe neurological symptoms. 38 patients died during the period of hospitalization.
While sex of the patients as well as vascular risk factors (hypertension, diabetes mellitus, cigarette smoking) did not influence the clinical course of the disease, patients with TIA or RIND in general were younger (about 5 years) than those with severe stroke.
Prognosis of cardiogenic cerebral embolism depended to a great degree on the underlying heart disease. Cerebral embolism after myocardial infarction showed a better remission of symptoms than embolism in atrial fibrillation. In the group of valvular diseases the course of embolic strokes in mitral lesions was worse than in aortal valve disease. Prognosis was worst in endocarditis, both in view of neurological deficit and of mortality.
Mostly, the cardiogenic emboli lead to infarctions of the middle cerebral artery territory (78 per cent) with a predilection for the left hemisphere. In media-syndromes the clinical course was significantly worse in patients with additional homonymous visual defect compared to incomplete infarctions. Initial disturbance of conscience reduced prognosis quoad vitam et restitutionem significantly.
Of the neuroradiological findings, the detection of arterial occlusion or circulatory disturbance in angiography as well as the finding of an ischemic lesion in computed axial tomography (CAT) was correlated with a severe course of the embolic stroke. While 7 patients with hemorrhagic infarction in CAT-Scan showed no differences in the clinical course, the 14 patients with pathological cerebral spinal fluid findings in embolism had an unfavourable prognosis. The development of epileptic seizures did not influence the further course of the infarction to a significant extent.
Results are compared with the current world literature.
Zusammenfassung
In einer retrospektiven Studie wurden die Krankengeschichten von 211 Patienten, bei denen aus neurologischer und kardiologischer Sicht die Diagnose einer kardialen Hirnembolie gestellt worden war, ausgewertet im Hinblick auf prognostisch relevante Befunde. Bei 21 Patienten traten transitorisch ischämische Attacken (TIAs), bei 39 Kranken reversible ischämische neurologische Defizite (RINDs) auf; 151 Patienten erlitten einen Hirninfarkt, wobei es bei 91 Kranken zu schweren neurologischen Symptomen und bei 60 nur zu funktionell wenig beeinträchtigenden neurologischen Ausfällen kam. 38 Patienten verstarben während des stationären Aufenthaltes.
Patienten mit einer transitorischen neurologischen Symptomatik waren durchschnittlich fünf Jahre jünger als jene mit schweren persistierenden neurologischen Symptomen. Das Geschlecht der Kranken und das Vorliegen der Gefäßrisikofaktoren Hypertonus, Diabetes mellitus und Nikotinabusus hatten keinen Einfluß auf den klinischen Verlauf der Erkrankung.
Die Prognose der kardialen Hirnembolie war wesentlich beeinflußt durch die zugrundeliegende kardiale Emboliequelle. Hirnembolien nach Herzinfarkt zeigen eine bessere Symptom rückbildung als embolische Hirninfarkte bei absoluter Arrhythmie bei Vorhofflimmern. Bei den Herzklappenfehlern war die Prognose bei solchen der Mitralklappen schlechter als bei Aortenvitien. Die ungünstigste Prognose sowohl im Hinblick auf Symptomrückbildung als auch auf Mortalität zeigten die entzündlichen Herzerkrankungen.
Am häufigsten war das Versorgungsgebiet der Arteria cerebri media durch die Hirnembolien betroffen (78 %) mit deutlicher Bevorzugung der linken Hemisphäre. Bei Mediasyndromen war der klinische Verlauf bei Patienten mit zusätzlicher homonymer Hemianopsie signifikant schlechter als bei solchen mit Mediateilinfarkten. Das initiale Auftreten einer Bewußtseinsstörung (Somnolenz bis Koma) führte zu einer signifikanten Verschlechterung der Prognose quoad restitutionem et quoad vitam.
Unter den neuroradiologischen Befunden hatte sowohl der positive angiographische Nachweis einer Gefäßokklusion bzw. einer Zirkulationsstörung als auch der Befund eines Hirninfarktes in der axialen Computertomographie des Schädels eine ungünstige Bedeutung hinsichtlich des weiteren klinischen Verlaufes. 14 Patienten mit pathologischem Liquorbefund zeigten einen ungünstigen Verlauf, 7 Patienten mit computertomographisch nachweisbarer Hämorrhagie unterschieden sich hinsichtlich der Prognose nicht sicher vom restlichen Kollektiv.
Dem Auftreten von epileptischen Anfällen kam in der vorliegenden Studie keine sichere Bedeutung für die Prognose der kardialen Hirnembolie zu.
Die Ergebnisse werden mit den Angaben der Weltliteratur verglichen