Die thalamische Demenz*

Abstract

The CAT-scan permits the localization of small thalamic lesions. Based on such findings various clinical syndromes can be evaluated which before the era of computertomography could be diagnosed by histological examination of the brain only. It is well known that the bilateral destruction of certain thalamic nuclei leads to a dementia which Griinthal (1942) accordingly coined thalamic dementia.

The features of this syndrome of dementia have been discussed in detail; as to the clinical picture, the striking correspondence with bifrontal syndromes has been emphasized. It has been stressed that despite a decline of social intelligence the formal intelligence, as measured by standard tests, may be preserved, a fact likewise comparable with frontal syndromes. Finally, the question has been discussed how to delineate the amnesic thalamic syndrome and the syndrome of thalamic dementia.

Zusammenfassung

Die kraniale Computertomographie hat auch für die Erforschung der Thalamussyndrome neue Möglichkeiten eröffnet. So erlaubt uns der Nachweis kleiner doppelseitiger Thalamusläsionen verschiedene Syndrome ,,in vivo'' zu diagnostizieren, die vor der Ära der Computertomographie erst nach einer feingeweblichen Untersuchung des Gehirns erkannt werden konnten. Seit langem schon ist bekannt, daß der doppelseitige Untergang bestimmter Thalamuskerne ein dementielles Syndrom verursachen kann, für das Grünthal (1942) folgerichtig den Begriff ,,thalamische Demenz'' geprägt hat.

Die Komponenten dieses dementiellen Syndroms werden im Detail diskutiert. Dabei zeigt sich die auffallende Übereinstimmung mit dem klinischen Bild einer bilateralen Stirnhirnschädigung. Trotz Verfalls der ,,sozialen'' Intelligenz ist die ,,formale'' Intelligenz, so wie sie mit Standardtests überprüft werden kann, gut erhalten, eine Tatsache, die gleichfalls bei bifrontalen Läsionen nachweisbar ist.

Schließlich wird auch die Frage der Abgrenzung des amnestischen Thalamussyndroms vom dementieilen Thalamussyndrom erörtert.