Abstract
Those terms relevant to current memory research - short-term memory, long-term memory,
episodic and semantic long-term memory - are introduced. The characteristics of the
amnesic syndrome and their effects on the everyday life of patients are then described.
This is followed by a critical evaluation of those studies where amnesic disorders
associated with a variety of lesions or clinical conditions of the hippocampal formation,
of further structures of the Papez loop and of the frontal lobes are investigated.
Particular consideration is given to the hippocampal memory hypothesis, which emphasises
the functional and structural significance of the hippocampal formation with regard
to learning and memory.
The results of those experimental psychological studies are reviewed, in which the
behavioral side of amnesic disorders of various etiology and its underlying deficits
have been examined. The interpretation of these results, as understood by Weiskrantz
and Cermak and their colleagues is discussed; summarily, they propose that the retrieval
process is impaired due to employment of inefficient encoding strategies.
Those phenomena associated with the amnesic syndrome are interpreted within the framework
of Craik and Lockhart's levels of processing model:
Thus, it is not a deficit in storage as such. Rather, the estimation of input relevance
is impaired. This estimation is performed interactively with the analysis processes
in the neocortex. The estimated relevance of the input in turn plays a major role
in the selection of the respective encoding process.
Finally, a series of experiments is discussed in which various strategies for the
compensation of encoding deficits in patients with amnestic disorders have been investigated,
and which yield some evidence of the possibility of increasing the retention performance
of these patients.
Zusammenfassung
Nach einer einleitenden Erklärung der für die Gedächtnisforschung relevanten Begriffe
wie Kurzzeitgedächtnis (KZG), Langzeitgedächtnis (LZG), episodisches und semantisches
Langzeitgedächtnis wird eine Beschreibung der Merkmale amnestischer Störungen und
ihrer Auswirkungen auf das tägliche Leben der davon betroffenen Patienten gegeben.
Daran anschließend werden diejenigen Untersuchungen einer kritischen Würdigung unterzogen,
die amnestische Störungen bei Läsionen und Krankheitsbildern der Hippocampusformation,
der weiteren am Papezschen Ring beteiligten Strukturen sowie des Frontalhirns beschreiben.
Es wird dabei insbesondere Bezug auf die Hippocampus-Gedächtnis-Hypothese genommen,
die die funktionelle und strukturelle Bedeutung der Hippocampusformatton für Lernen
und Gedächtnis hervorhebt.
Weiterhin werden die Befunde experimental psychologischer Untersuchungen referiert,
die die Verhaltensseite amnestischer Störungen unterschiedlicher Ätiologie und die
ihr zugrunde liegenden Defizite untersuchen. Es folgen die Interpretationen der Arbeitsgruppen
um Weiskrantz und Cermak zu diesen Befunden, die zusammengefaßt besagen, daß durch
Verwendung ineffizienter Verarbeitungsstrategien der Abrufprozeß beeinträchtigt wird.
Danach werden die Phänomene, die beim amnestischen Syndrom zu beobachten sind, im
Rahmen des Verarbeitungsebenen- Ansatzes von Craik und Lockhart interpretiert:
Nicht der Speicherungsprozeß als solcher ist unterbunden, sondern die Bestimmung
der Relevanz des Inputs ist gestört, die in Wechselwirkung mit den Analyseprozessen
des Neocortex abläuft und über die die Selektion der jeweiligen Verarbeitungsprozesse
für den Input erfolgt.
Abschließend werden eine Reihe von Experimenten dargestellt, in denen Strategien
zur Kompensation der Verarbeitungsdefizite amnestischer Patienten untersucht werden.
Hier wurden verschiedene Hinweise für die Möglichkeit erbracht, mit kompensatorischen
Verarbeitungsstrategien die Behaltensleistungen dieser Patienten zu steigern.