Zur Wertigkeit der radioimmunologischen Myoglobinbestimmung im Serum bei Skelettmuskelerkrankungen

Abstract

Using a sensitive radioimmunoassay (RIA) serum myoglobin (Mb) was measured in healthy controls, patients with skeletal muscle disorders (polymyositis, different types of progressive muscular dystrophy, hypokalemic myopathy and myopathy due to cortisone treatment) and as well in definite as possible carriers of Duchenne muscular dystrophy, DMD. The results indicate that Mb is a useful parameter in the assessment of muscle cell damage. Moreover, definite DMD-carriers had hypermyoglobinemia in 70% and in two of twenty possible DMD-carriers (all had normal CK activities) Mb was found to be markedly increased. The usefulness of an additional Mb determination in the detection of DMD-carriers is discussed.

Zusammenfassung

Mit einem empfindlichen Radioimmunoassay (RIA) wurde bei gesunden Kontrollpersonen, Patienten mit Affektionen der Skelettmuskulatur (Polymyositis, verschiedene Formen progressiver Muskeldystrophie, hypokaliämische Myopathie und Cortisonmyopathie) sowie bei sicheren und möglichen Konduktorinnen der progressiven Muskeldystrophie vom Typ Duchenne (DMD) die Serum Myoglobin (Mb) Konzentration gemessen. Die erhobenen Befunde lassen erkennen, daß Mb als brauchbarer Parameter bei der Beurteilung von Muskelzellschäden herangezogen werden kann. Daneben wiesen 70% der sicheren DMD-Konduktorinnen pathologische Mb-Befunde auf und von den 20 möglichen DMD-Konduktorinnen (alle mit normaler Serum CK-Aktivität) zeigten zwei Frauen erhöhte Mb-Konzentrationen. Es wird daher diskutiert, ob das übliche diagnostische Programm bei der Erfassung von DMD-Konduktorinnen nicht durch die zusätzliche Mb-Bestimmung erweitert werden soll.