Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1987; 22(6): 278-282
DOI: 10.1055/s-2007-1002551
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Elimination von Pharmaka durch Hämofiltration

Grundlagen und LiteraturdatenElimination of Drugs via HaemofiltrationH. Hilt, F. Keller1
  • 1Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin und Medizinische Klinik
  • Klinikum Steglitz der Freien Universität Berlin
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Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Elimination von Substanzen während der Hämofiltration hängt von den speziellen Eigenschaften der großporigen Membranen ab. Es werden hohe Filtrationsfraktionen erreicht und praktisch alle Substanzen mit einem Molekulargewicht unter 10 000 Dalton können die Membranen frei passieren. Auch Pharmaka werden entsprechend ihrer nicht eiweißgebundenen, freien Plasmafraktion abfiltriert.

Eine relevante Elimination von Pharmaka unter der Hämofiltration ist nur dann zu erwarten,

  1. wenn hinreichende Ultrafiltrationsraten von 10 ml/min oder mehr erreicht werden, was für die CAVH den oberen Grenzbereich bedeutet,

  2. wenn der Siebkoeffizient eine quantitative Elimination erlaubt, das heißt die Eiweißbindung gering ist, und

  3. wenn die Wirkstoffkonzentration im Serum bezogen auf die applizierte Dosis relativ hoch ist, d. h. der Verteilungsraum klein ist. Eine Dosisanpassung unter Hämofiltration ist teilweise erforderlich und am einfachsten durch die Kreatinin-Clearance einzuschätzen.

Summary

The elimination of substances during hemofiltration depends on the special properties of the used wide-porous membranes. High filtration-fractions are achieved and, in practice, all substances with a molecular weight below 10 000 Dalton pass the membrane. Also drugs are filtrated equivalent to their unbound free plasma-fraction. A quantitative elimination of drugs during hemofiltration is to expect,

  1. if a sufficient ultrafiltration rate of 10 ml/min or more is reached, which is the upper limit of spontaneous CAVH,

  2. if the sieving-coefficient or plasma-protein-binding enables a sufficient passage and

  3. if the serum concentration of the drug related to its administered dose is high, i. e. the volume of distribution is small.

An adjustment of drugs is partially necessary during hemofiltration. A simple way is to calculate the total creatinine-clearance to derive dosage modifications.

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