Anästhesiol Intensivmed Notfallmed Schmerzther 1984; 19(1): 8-13
DOI: 10.1055/s-2007-1003404
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Klinische Erfahrungen mit dem kurzwirksamen Opioid Alfentanil (Rapifen®)

Clinical Experiences with the Short-Acting Opioid Alfentanil (Rapifen®)U. Jost, M. Hirschauer, A. Schmid, B. Baumann
  • Zentrum für Anästhesiologie Bad Mergentheim (Chefarzt: Dr. M. Hirschauer)
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Publication Date:
22 January 2008 (online)

Zusammenfassung

Alfentanil (R 39209, Rapifen®) stellt einen Abkömmling der sogenannten Fentanylreihe synthetischer Morphinomimetika vom Agonistentyp dar. Mit 5 Modifikationen einer Alfentanilanwendung wurden 400 Routinenarkosen durchgeführt. Die dabei gewonnenen Eindrücke werden vor dem Hintergrund der in der Literatur mitgeteilten Meßdaten über die Substanz analysiert.

Aufgrund seiner überschaubaren Pharmakokinetik mit raschem Wirkeintritt, kurzer Eliminationshalbwertzeit und niedrigem Verteilungsvolumen, bietet Alfentanil eine Bereicherung der Palette anästhesiologischer Möglichkeiten. Da es sich um ein Fentanylanalogon handelt, sollte die Substanz mit entsprechender Indikationsstellung zum Einsatz gebracht werden. Aus dem gleichen Grund erscheint eine Prämedikation sinnvoll. Rascher Wirkungseintritt und oft ebenso überraschendes Wirkende erfordern eine Adaptation an die Besonderheiten der Substanz, die dann für sehr kurze Eingriffe als Monoanalgetikum, für kürzere Eingriffe in Kombination mit kurzwirksamen Hypnotika und assistierter Stickoxydul-Sauerstoff-Beatmung und für längerdauernde Eingriffe in Form von Repetitionsdosen oder als Infusionsmodell in Kombination mit Barbituraten oder Midazolam und Muskelrelaxantien sowie kontrollierter Stickoxydul-O2-Beatmung zur Zufriedenheit von Patient, Anästhesist und Operateur eingesetzt werden kann.

Summary

Alfentanil (R 39 209, Rapifen®), a new short-acting narcotic analgesic, has been used in five modifications of routine anaesthesia. The results of these observations are discussed, as well as the haemodynamic and pharmacokinetic data reported in literature. Rapid onset and short duration of action due to a short elimination half-life time and a low distribution volume offer new possibilities in anaesthesiology. In premedicated patients the drug provides analgesia for very short lasting procedures and can supplement hypnotics like etomidate, short-acting barbiturates and benzodiazepines, e. g. midazolam. Thus it becomes possible to obtain a very pleasant anaesthesia under controlled or assisted ventilation with nitrous oxide/oxygen for procedures of a short or mean duration without further need for volatile anaesthetics.

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