Zusammenfassung
Es wird über die erfolgreiche Behandlung einer einseitigen Stichverletzung des Thorax
berichtet, bei der es nach notfallmäßiger Resektion des rechten Ober- und Mittellappens
in der linken Lunge zu einem akuten Lungenödem kam.
Da wegen einer nicht luftdicht zu verschließenden zusätzlichen Verletzung des rechten
Unterlappens die erhöhte Gefahr einer Lungenfistel bestand, wurde der Patient seitengetrennt
intubiert und seitendifferent beatmet. Durch die Beschränkung der PEEP-Beatmung auf
die linke Lunge konnte die Oxygenation verbessert werden ohne die rechte Lunge durch
erhöhte Beatmungsdrucke zu gefährden.
Die Vorteile und Indikationen von Doppellumentuben bei der primären Versorgung von
einseitigen Thoraxverletzungen werden diskutiert.
Summary
The successful treatment of a unilateral penetrating stab wound injury of the chest
is reported. Following emergency resection of the upper and middle lobe of the right
lung acute pulmonary oedema developed in the dependent left lung. Air-tight suture
of an additional injury of the right lower lobe was not possible. To avoid formation
of a fistula in the right lung, the patient was intubated with a double lumen endobronchial
tube and both lungs were ventilated independently. Application of positive-endexspiratory
pressure to the oedematous lung improved oxygenation without exposing the right lung
to undue inspiratory pressure. The advantages and indications of a double-lumen endobronchial
tube in the primary care of unilateral chest injuries are discussed.