Was bringt die Dopplersonographie der Arteria umbilicalis bei der Diagnose einer intrauterinen Wachstumsretardierung?

Zusammenfassung

Es wurden 155 Schwangere eines Risikokollektivs mittels gepulster Dopplersonographie untersucht, wobei es sich ausschließlich um Einlingsschwangerschaften ohne fetale Mißbildungen und ohne Chromosomenanomalien handelte. Bei 59 Feten wurde durch die Biometrie die Diagnose einer intrauterinen Wachstumsretardierung (IUGR) gestellt. Davon waren 46 Feten wirklich dystroph, von denen 20 einen erhöhten Pulsatilitätsindex (PI) in der Arteria umbilicalis hatten (Sensitivität: 44%). Von den insgesamt 50 dystrophen Feten (Geburtsgewicht unter der 10. Perzentile) wurden 46 durch die Biometrie erkannt (Sensitivität: 92%). Bezüglich jener 8 dystrophen Neugeborenen, die intrauterin als wachstumsretardiert eingestuft wurden und später durch perinatale Morbidität /Mortalität gekennzeichnet waren, betrug die Sensitivität der Doppleruntersuchung 88% (7 von 8 hatten einen pathologischen PI), der negative Vorhersagewert war 97%. In 6 Fällen war eine operative Geburtsbeendigung wegen drohender in-trauteriner Asphyxie notwendig, in 2 Fällen mit retrogradem diastolischem Blutfluß kam es zum intrauterinen Fruchttod. Der positive Vorhersagewert bezüglich einer neonatalen Dystrophie läßt sich durch die zusätzliche Dopplersonographie gegenüber der alleinigen Biometrie von 78% auf 91 % verbessern. Vor allem jedoch lassen sich durch die Dopplersonographie der Arteria umbilicalis wachstumsretardierte Feten, denen eine perinatale Gefährdung droht, sehr gut von jenen unterscheiden, bei denen aufgrund einer ausreichenden Plazentafunktion mit keinen perinatalen Problemen zu rechnen ist.

Abstract

Pulsed Dopplersonography of the umbilical artery was performed in 155 singleton highrisk pregnancies without malformations or chromosomal abnormalities. 59 foetuses were classified as foetuses with intrauterine growth retardation (IUGR). 46 of them had a birth weight below the tenth percentile. In 20 cases the pulsatility index (PI) was elevated (sensitivity: 44%). In all there were 50 neonates with a birth weight below the tenth percentile, 46 of whom were detected by biometry (sensitivity: 92%). 8 dystrophic neonates with a biometry that revealed IUGR were compromised by perinatal asphyxia. In six cases operative delivery was necessary and two cases with reversed diastolic flow ended in intrauterine foetal death. 7 of those foetuses had an elevated PI. The sensitivity of Dopplersonography in this group was 88%, the negative predictive value 97%. The positive predictive value with regard to a dystrophic neonate can be improved from 78% to 91%, if compared with biometry alone. Summing up, Dopplersonography of the umbilical artery can distinguish very well between IUGR foetuses at risk of perinatal morbidity or mortality and those IUGR foetuses with sufficient placental circulation who are, therefore, not at risk.

Schlüsselwörter

Intrauterine Wachstumsretardierung - Dopplersonographie - Arteria umbilicalis - Fetale Biometrie - Intrauterine Asphyxie

Key words

Intrauterine growth retardation - Dopplersonography - Umbilical artery - Foetal biometry - Intrauterine asphyxia