Zusammenfassung
Eine Läsion der kaudalen Hirnnervengruppe, besonders des N. glossopharyngeus und des
N. vagus, hat häufig eine hochgradige Störung des Schluckaktes zur Folge. Es kommt
zur Lähmung der Schlundmuskulatur. Da infolge einer Schädigung des N. recurrens eine
Stimmbandlähmung auftritt und häufig auch die sensiblen Anteile des N. IX und X ausgefallen
sind, ist der lebenswichtige Schluckreflex beeinträchtigt, es besteht ständige Aspirationsgefahr
mit nachfolgenden lebensbedrohlichen pulmonalen Komplikationen. Vordringliche Aufgabe
des Laryngologen bei diesen Fällen ist es, die Aspirationsgefahr durch geeignete Maßnahmen
so rasch wie möglich auszuschalten. Anschließend müssen der gestörte Schluckakt und
die Stimme operativ wiederhergestellt werden. Die einzelnen Schritte des operativen
Vorgehens werden beschrieben. - Wenn der Patient den Schluckakt ausreichend wiedererlernt
hat, kann bei einseitigen Ausfällen der kaudalen Hirnnerven das zuerst angelegte Tracheostoma
verschlossen werden. Der Patient ist hinsichtlich des Schluckvermögens, der Stimme
und der Atmung rehabilitiert. - Bei beiderseitigem Ausfall der kaudalen Hirnnerven
ist die Situation weitaus schwieriger. Trotzdem kann nach unseren Erfahrungen die
Aspirationsgefahr ausgeschaltet und das Schluckvermögen wiederhergestellt werden.
Die Möglichkeit der Stimmbildung bleibt bei unserem Vorgehen bestehen. Nach den bisherigen
Erfahrungen werden diese Patienten allerdings ein Tracheostoma behalten.
Summary
Disorder of deglutition is one of the severest signs in postoperative or posttraumatic
paresis of the caudal cranial nerves.
The main problem in these cases is aspiration. It is a serious disorder with potentially
life-threatening pulmonary sequelae.
In cases with unilateral paresis of the vagus and glossopharyngeal nerve we can consider
the problem of surgical rehabilitation of swallowing as to be solved very well, as
described in the present paper. However, in cases with bilateral vagus paresis we
are faced with many more problems especially in the high-grade aspiration syndrome.
The surgical procedures are described.