Antiarrhythmika in der Tinnitusbehandlung*

Zusammenfassung

Die Behandlung des Tinnitus stellt sowohl zahlenmäßig als auch wissenschaftlich ein großes Problem dar. Dies liegt unter anderem an der fehlenden Objektivierbar-keit des Symptoms. Dies zwingt dazu, Prämissen einer rationalen medikamentösen Tinnitus-Therapie zu fordern, deren Gültigkeit in einer klinisch kontrollierten randomisierten Blindstudie im cross-over-Verfahren für Lidocain geprüft wurde. Einer fest umrissenen Patientengruppe (n = 20) mit sensorischer Schwerhö-rigkeit und einem nach Intensität, Frequenzverteilung und Dauer definierten Ohrgeräusch wurde Lidocain infundiert. 13 Patienten zeigten darunter eine Intensi-tätsminderung des Ohrgeräusches um mehr als 50%, während im Placeboversuch mit Kochsalzlösung keine Veränderung zu erzielen war. Parallel dazu konnten durch die BERA Einflüsse auf die Hörbahn objektiviert werden. Der Wirkungsmechanismus des Lidocains bei Tinnitus wird anhand elektrophysiologischer Hypothesen diskutiert.

Summary

The treatment of tinnitus patients is a major problem in ENT. This depends on the fact that no objective parameter exists for this symptom. Therefore, every treatment schedule should meet the criteria of a rational tinnitus treatment. The value of lidocaine in the management of the tinnitus patient was assessed in a randomised blind-controlled crossover trial. 20 patients with sensorineural hearing loss of different kinds and a well defined tinnitus were treated by an intravenous infusion of lidocaine. 13 patients reported a tinnitus suppression of more than 50 per cent, whereas there was no response with saline. These subjective changes were accompanied by BERA alterations such as a reversible lengthening of central conduction time without hearing impairment. The mechanism of action of lidocaine in tinnitus is discussed according to electrophysiological hypotheses.