Laryngorhinootologie 1985; 64(9): 476-480
DOI: 10.1055/s-2007-1008185
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Gibt es ein Lärmschwerhörigkeitsrisiko beim Führen von Kraftfahrzeugen und im Automobilrennsport?

Do Racing Drivers Undergo the Risk of Noise Deafness?J. Lindemann, T. Brusis
  • Universitäts-HNO-Klinik Köln (Direktor: Prof. Dr. E. Stennert)
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Profirennfahrer im Automobilrennsport sind durch ihre Hochleistungsfahrzeuge extremen Lärmbelastungen ausgesetzt. Zur Feststellung der Geräuschemission von Rennfahrzeugen wurden Lärmpegelmessungen auf Versuchs- und Rennstrecken durchgeführt. Dabei wurden Fahrgeräusche bis 130 dB (A) und Fahrzeuginnengeräusche bis 125 dB (A) gemessen. Außerdem wurden 18 Profirennfahrer und 11 Beschäftigte des Boxenpersonals audiometrisch untersucht. Bei den Rennfahrern fand sich nur in einem Fall ein deutlicher lärmbedingter Gehörschaden. Dieses Ergebnis erklärt sich durch die relativ kurzen Expositionszeiten von 150-180 Stunden jährlich und die regelmäßige Anwendung von persönlichem Gehörschutz. Beim Boxenpersonal zeigten sich dagegen in einigen Fällen ausgeprägte Gehörschäden, die vor allem auf Tätigkeiten an Motorprüfständen zurückzuführen sind.-Daneben wird in der Arbeit auf die Lärmquellen von Pkws und Nutzfahrzeugen und das Risiko der Entstehung von Gehörschäden eingegangen. Ein Lärmschwerhörigkeitsrisiko findet sich bei diesem Personenkreis nicht.

Summary

Professional racing drivers are exposed to extreme noise pollution by their high-capacity cars. For the purpose of evaluating the emissive noise of racing-cars, noiselevel measurements on racecourses were undertaken. As a result noise-levels up to 130 dB (A) for the outer noises and 125 dB (A) for the inner region of the car were measured. Moreover, eighteen professional racing drivers as well as eleven employees, working in the pit, underwent audiometric investigations. Only one of the racing drivers showed noise deafness. This result can be explained by the short periods of exposure to the noise, which is 150-180 hours every year, and the regular wearing of earplugs. The employees working in the pits, however, showed distinct hearing impairments, explained above all, by their activities at the motor-test blocks.-Incidentally this paper also deals with the noise sources of vehicles and the origin of noise deafness. There is no risk of noise deafness for this group of persons.

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