Laryngorhinootologie 1985; 64(11): 595-598
DOI: 10.1055/s-2007-1008214
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Häufige Fehler bei der neurootologischen Diagnostik*

Pitfalls in Vestibular Function TestsS. Holtmann, H. Scherer
  • Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen- und Ohrenkranke der Universität München (Direktor: Prof.Dr.med. H.H. Naumann)
* Auszugsweise vorgetragen auf der 35. Tagung der Münchner Oto-Rhino-Laryngologischen Gesellschaft, Dezember 1984.
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Häufige und besonders charakteristische Fehlerquellen bei der Gleichgewichtsprüfung aus den Bereichen Anamnese, Technik und Untersuchung werden geschildert. Dabei wird betont, dass falsch-positive Befunde in vielen Fällen alkoholbedingt sind, falsch-negative können durch Müdigkeit oder sedierende Medikamente hervorgerufen sein. Bei der thermischen Prüfung ist die Wasserspülung der Luftspülung vorzuziehen, die Warmspülung der Kaltspülung voranzustellen. Technische Fehler können auch entstehen bei Verwendung von ENG-Schreibern mit zu geringer Schreibbreite und zu kurzer Zeitkonstante.

Geeignete und weniger geeignete Parameter zur Charakterisierung der Stärke einer vestibulären Reaktion werden diskutiert. Bei unklaren Befunden ist oft nur mit Wiederholungsuntersuchungen eine Klärung zu erzielen. Besonderer Wert wird auf die Frenzeibrillen-Untersuchung gelegt, ohne die eine neurootologische Diagnostik fehlerhaft sein muß.

Summary

A number of characteristic sources of error during the testing of vestibular function, originating from anamnesis, equipment and examination, are described. It is stressed that false-positive findings are often due to the influence of alcohol and that false-negative findings may be the result of tiredness or sedative drugs. With regard to the caloric test, it is recommended that water provides a better stimulus than air, and that the warm caloric stimulus is more valid than the cold caloric stimulus. Attention should be paid to the ENG-recorders, particularly to an adequate writing breadth, and to time constants. Different parameters in use for quantitative analysis of the intensity of vestibular reactions are discussed. If the findings are vague, repeated examination will often help to clarify matters. The regular use of Frenzel glasses is of great importance, since otherwise examination of the vestibular organs must be considered incomplete.

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