Zusammenfassung
Berichtet wird über zwei Fälle von Hörsturz nach Impedanzmessung mit akustischer Auslösung
des Stapediusreflexes. Diskutiert werden Ätiologie und Pathophysiologic Eine direkte
mechanische Zerstörung von Mittelohrstrukturen und Membran im runden und ovalen Fenster
durch Schalldrucke bis 137 dB konnte ausgeschlossen werden. Wahrscheinlich ist ein
akutes Schalltrauma der Kochlea bei zusätzlicher Disposition zur Schallschädigung.
Verwiesen wird auf die zahlreichen Berichte in der Literatur über entsprechende Zusammenhänge
beim akuten akustischen Trauma. Unserer Meinung nach lag eine präexistente Mikrozirkulationsstörung
vor; der akustische Reiz löst ab einer gewissen Schwelle nur noch den damit vorprogrammierten
Hörsturz im Sinne einer „acoustically triggered sudden deafness” aus. Für die Praxis
der Impedanzprüfung ergibt sich damit die Konsequenz, bei Routinefragestellungen die
Reiztonlautstärke auf 105 dB HL zu begrenzen und in jedem Fall die Untersuchung unter
Abwägen von Nutzen und Risiko sorgfältig zu indizieren.
Summary
We report on two patients with sudden hearing loss occurring immediately after registration
of an acoustically elicited acoustic reflex with pure tones of 500, 1000, 2000, and
4000 cps and 125 dB HL. Aetiology and pathophysiology of this form of acute acoustic
trauma are discussed. An obvious destruction of middle ear structures or the membrane
of the round and oval window can be excluded. Assuming pre-existing disposition, e.
g. distortion of microcirculation in the cochlea, the acoustic stimulus is merely
the trigger for the imminent sudden hearing loss. Therefore, we suggest to limit the
stimulus power to 105 dB HL. In every case one should keep in mind the possible danger
of this examination and perform a benefit-risk calculation in every patient.