Laryngorhinootologie 1983; 62(8): 371-377
DOI: 10.1055/s-2007-1008455
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Das Spiralganglion des Rhesusaffen*,**

The Spiral Ganglion of the Rhesus MonkeyW. Arnold1 , J. B. Wang2
  • 1Hals-Nasen-Ohrenklinik, Kantonsspital Luzern, Switzerland
  • 2Medizinische Hochschule, Hals-Nasen-Ohrenklinik, Wuhan, VR China
* Herrn Prof. Dr. Alf Meyer zum Gottesberge in Verehrung zum 75. Geburtstag gewidmet** Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (Ar 120/4) und der Schweizer Krebsliga
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Von vier Felsenbeinen ausgewachsener Rhesusaffen wurde der Komplex der Spiralganglienzellen auf verschiedenen Ebenen der Cochlea licht- und elektronenmikroskopisch untersucht. Es lassen sich zwei Typen von Ganglienzellen, nämlich 90% große (Typ I) und 10% kleine (Typ II) Ganglienzellen unterscheiden. Sowohl kleine als auch große Neuronen können von Myelinscheiden umhüllt sein. Von den großen Neuronen sind 90% von einer semikompakten Myelinscheide umhüllt, von den kleinen Neuronen dagegen nur 15%. Ausschließlich zu den kleinen Neuronen ziehen marklose Nervenendigungen, die an der Zelloberfläche enden und dort synapsenähnliche Kontakte bilden. Die in den Nervenendigungen enthaltenen Bläschen sind synaptischen Vesikeln sehr ähnlich, im Zytoplasma der angrenzenden kleinen Ganglienzellen findet man dense core vesicles. Aber auch im Zytoplasma der großen Ganglienzellen liegen dense core vesicles, die sich bis weit in den peripheren Axonfortsatz der zugehörigen Ganglienzelle verfolgen lassen. Die charakteristischen zytoplasmatischen Unterschiede zwischen großen und kleinen Ganglienzellen, unabhängig davon, ob sie bemarkt oder unbemarkt sind, bestehen darin, dass ausschließlich im Zytoplasma der kleinen Ganglienzellen dichte Bündel von Neurofilamenten vorhanden sind. Es wird diskutiert, ob die synapsenähnlichen Nervenendigungen, welche an die kleinen Ganglienzellen heranreichen, dem efferenten, olivo-kochleären Spiralbündel zuzuordnen sind.

Summary

Four temporal bones of rhesus monkeys were investigated in respect of composition and morphology of the spiral ganglion cells. Using light and electron microscopic technique two main types of ganglion cells could be distinguished, namely 90% large (type I) and 10% small (type II) cells. Both small and large ganglion cells are surrounded by myelin sheaths: 90% of the large neurons are surrounded by myelin sheaths, whereas only 15% of the small neurons have a myelin sheath. The small neurons are exclusively connected with unmyelinated nerve-endings forming synaptic contact with the cell surface. These nerve endings contain vesicles similar to synaptic vesicles; the cytoplasm of the adjacent small ganglion cells contains dense core vesicles. Similar dense core vesicles are, however, also found in the cytoplasm of the large ganglion cells and in the axoplasm of the corresponding nerve axons. It is only in the cytoplasm of the small ganglion cells that dense bundles of neurofilaments are present. It seems that the nerve endings resembling synapses and contacting the small ganglion cells belong to the efferent, olivo-cochlear spiral bundle.