Laryngorhinootologie 1981; 60(11): 593-596
DOI: 10.1055/s-2007-1008798
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Fluktuierendes Gehör - eine Analyse wechselnder Schallempfindungsschwerhörigkeiten*

Analysis of Fluctuating Sensorineural Hearing LossC. Morgenstern, W. Arnold
  • Hals-Nasen-Ohren-Klinik der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. K.H. Vosteen)
* Mit Unterstützung der Forschungsförderung des Landes Nordrhein-Westfalen Nr. II B 5 Fa 8586
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Publication Date:
29 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Prinzipiell sollte man bei jeder bestehenden Schallempfindungsschwerhörigkeit, insbesondere bei jugendlichen Patienten, durch regelmäßige, in kürzeren Abständen vorzunehmende Untersuchungen prüfen, ob es sich um eine permanente, rasch verschlechternde oder fluktuierende Schwerhörigkeit handelt, da sich daraus therapeutische Konsequenzen ableiten lassen. Da nach unseren Beobachtungen auch die als permanent diagnostizierte Schallempfindungsschwerhörigkeit fluktuieren kann, müssen diagnostische und ex juvantibustherapeutische Überlegungen stets neu ventiliert werden.

Der Verlust des Hörvermögens und somit der Verlust des wohl wesentlichsten Kommunikationsorgans des Menschen sollte auch versuchsweise (unter strikter pädiatrischer oder internistischer Kontrolle) medikamentöse Versuche rechtfertigen, selbst solche mit immunsupressiven Substanzen. Der berechtigte Einwand gefährdender Nebenwirkungen und therapeutischer Risiken muß nach klarer Absprache mit dem Pädiater und dem Internisten dem subjektiven und objektiven Wert des Hörvermögens für den Betroffenen gegenübergestellt werden. Wir glauben, dass die lebenslange Einschränkung des Hörvermögens und der damit verbundene Verlust an Kommunikation und Lebensfreude im begründeten Falle den Einsatz auch einer u. U. risikobehafteten Therapie rechtfertigt.

Summary

Many inner ear diseases are accomplished with fluctuating hearing loss. Fluctuating hearing loss is a symptom which possibly can be caused by biophysical, biochemical, toxic, bioelectrical and immunological changes in the cochlea. An analysis of the different forms of this diseases could open up new aspects of pathogenesis and therapy.