Ultraschall Med 1981; 2(3): 158-168
DOI: 10.1055/s-2007-1010065
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Ultraschalldiagnostik bei ektopen Schwangerschaften

Sonography in Ectopic PregnanciesE. Müller, W. Leucht1
  • Department Gynäkologie und Geburtshilfe der Universität Ulm (Prof. Dr. K. Knörr, Prof. Dr. Ch. Lauritzen)
  • 1Universitäts-Frauenklinik Heidelberg (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. F. Kubli)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
07. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Erfahrungen aus 45 sonographisch diagnostizierten Extrauteringraviditäten werden mitgeteilt. Im gleichen Untersuchungszeitraum von 3 Jahren konnte eine Extrauteringravidität in 186 Fällen von entsprechendem klinischen Verdacht durch Ultraschall ausgeschlossen werden. Die Rate der falsch-positiven Diagnosen betrug dabei 4,2%, die der falsch-negativen 0,5%.

Die Scantechnik wird, soweit sie von dem in der gynäkologischen Sonographie üblichen Vorgehen abweicht, detailliertbeschrieben. Im Laufe der Untersuchungen hat sich gezeigt, daß sich aus den sehr vielgestaltigen Adnexbefunden bei ektoper Gravidität für die Sonographie keine auch nur annähernd pathognomonischen Strukturmerkmale herausarbeiten lassen. Es wird deshalb versucht, die sonographischen Kriterien der Extrauteringraviditäten neu zu formulieren. Besonders berücksichtigt werden dabei diejenigen pathomorphologischen Begleitbefunde der ektopen Schwangerschaft, welche der Ultraschalldiagnostik sicher, oder zumindest besser zugänglich sind, andererseits aber auch hinreichend zuverlässige diagnostische Schlüsse erlauben. Hierzu hat sich, in Verbindung zu anderen sonographischen und klinischen Befunden, der Nachweis retrouteriner Flüssigkeit bei gleichzeitigem Ausschluß einer intrauterinen Implantation als besonders wertvolles Kriterium erwiesen. Dies konnte bekräftigt werden durch die Tatsache, daß nicht nur bei Tubarrupturen, sondern auch in allen von den Autoren beobachteten Fällen von Tubarabort tatsächlich zumindest diskrete intraperitoneale Blutmengen nachweisbar waren. Weitere wesentliche Kriterien der EU-Diagnostik, deren kritische Wertung für die hohe Zuverlässigkeit der Methode ausschlaggebend scheint, werdenaim einzelnen diskutiert.

Abstract

Experiences from 45 ectopic pregnancies (e.p.), diagnosed by sonor, are presented. In 186 cases of clinically suspected e.p. this condition could be ruled out by ultrasound. The false positiv diagnostic error was 4,2%, false negativ 0,5%.

The scanning-technique is described especially in those details, deviating from gynecologic routine sonography. It became evident that no pathognomonic constellation can be derived from the very multiform Sonographie findings of the adnexa. Therefore new diagnostic criterias are proposed for sonography of ectopic pregnancies. Special interest was focused on those pathomorphylogic phenomena of e.p. which are both reliably accessable for sonography and sufficiently relevant for diagnosis. For that purpose visualization of fluid in the cul de sac together with exclusion of intrauterine pregnancy rendered high diagnostic reliability. This was stressed by the fact, that indeed not only in ruptured e.p. but also in all cases of non ruptured tubal pregnancy intraperitoneal blood could be found at least in small amounts. Some more criteria relevant for reliability in this diagnostic field are discussed.

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