Ultraschall Med 1982; 3(1): 7-11
DOI: 10.1055/s-2007-1010092
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Amöbenleberabszeß: Sonographische und klinische Verlaufsbeobachtung bei 20 Patienten

Hepatic Amoebic Abscess: Ultrasonographic and Clinical Follow-Up Studies in 20 PatientsP. Kern, M. Hazay, M. G. Hartmann
  • Klinische Abteilung des Bernhard-Nocht-Instituts für Schiffs- und Tropenkrankheiten, Hamburg (Ltd. Krankenhausarzt: Prof. Dr. M. Dietrich)
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Publication Date:
07 March 2008 (online)

Zusammenfassung

20 Patienten mit Leberamöbenabszeß wurden retrospektiv analysiert. Sieben der 20 Patienten hatten mehrere Abszesse. Insgesamt wurde der Verlauf von 33 Abszessen beobachtet. Die Diagnose beruhte auf klinischer Symptomatik wie z.B. Beeinträchtigung des Wohlbefindens, Fieber, Beschwerden im Unterleib, Schmerzen im rechten Unterleib, hämatologische und serologische Anomalien wie Leukozytose, erhöhte BSG und leicht erhöhter Leberenzymspiegel. Die serologische Untersuchung umfaßte die Komplementbindungsreaktion, den indirekten Hämagglutinationstest und den Latexfixationstest Der letztere verursachte starke Reaktionen bei allen Patienten mit akuten Symptomen. Zum Zeitpunkt der Diagnose und des Behandlungsbeginns zeigte sich das typische Ultraschallbild einer Läsion mit fast echofreiem Herd. Bei akut erkrankten Patienten ließen sich sonographisch die Herde nicht eindeutig lokalisieren, erst Folgeuntersuchungen in den darauffolgenden Tagen bestätigten die Verdachtsdiagnose. Diese Beobachtung wird von anderen nicht berichtet. Sie hängt wahrscheinlich mit einer zeitlich sehr früh gestellten Diagnose zusammen, wenn klinische Hinweise auf das Vorliegen einer Amöbiasis vorliegen. Noch nach drei Monaten bis zu einem Jahr nach Abszeßbildung und erfolgreicher Therapie lassen sich bei der Mehrzahl der Patienten deutlich abgrenzbare echoarme Areale in der Leber nachweisen.

Abstract

A retrospective analysis of 20 patients with amoebic liver abscesses was performed. Seven of 20 patients had more than one abscess. In all, 33 separate abscesses were observed. The diagnosis was based on clinical findings such as malaise, fever, abdominal discomfort, and pain in the right abdomen, haematological and serological anomalies, such as leukocytosis, elevated erythrocyte Sedimentation rate, and slightly elevated liver enzymes. The serological investigation included complement fixation, indirect haemagglutination, and latex fixation test; this latter test produced strong reactions in all patients with acute Symptoms. The typical ultrasonographic pattern resembled that of a minor echogenic lesion at the time of diagnosis and initiation of therapy. However, in a few acutely ill patients the lesions could not be identified by ultrasonography on first examination, but were clearly identifiable on second investigation on the following days. This finding has not been published previously. It may be observed in a very early stage of the disease only and is, therefore, dependent on rapid diagnosis of amoebiasis. During the follow-up investigations of three months to one year, the majority of abscesses could still be identified.

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