Thorac Cardiovasc Surg 1988; 36(3): 172-173
DOI: 10.1055/s-2007-1020072
Case Report

© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Spontaneous Closure of a Traumatic Interventricular Septal Defect Following a Penetrating Chest Injury

Spontaner Verschluß eines traumatisch bedingten interventrikulären SeptumdefektesA. J. Bryan, G. D. Angelini, I. M. Breckenridge
  • Department of Cardiac Surgery, University Hospital of Wales, Cardiff, Great Britain
Further Information

Publication History

1987

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Summary

A case of spontaneous closure of a traumatic ventricular septal defect following a penetrating cardiac injury is presented. The surgical management of these lesions is discussed.

Zusammenfassung

In einem Fallbericht wird über einen 19jährigen Jungen berichtet, der sich mit einer Armbrust eine Thoraxverletzung zugefügt hatte. Bei der Untersuchung fand sich links parasternal, auf Höhe des Xyphoids, das Ende eines Armbrustpfeils. Der Pfeil bewegte sich im Herzrhythmus, es bestand keine Blutung nach außen. Herzfrequenz, Blutdruck und ZVD lagen im Normbereich, der Auskultationsbefund war unauffällig. Eine Röntgenthoraxaufnahme zeigte die Umrisse des Pfeils, den unteren Anteil des Herzschattens kreuzend; ein Hämato-oder Pneumothorax war nicht zu sehen. Bis zur unmittelbar folgenden Operation wurde der Pfeil in situ belassen. Nach linksseitiger anterolateraler Thorakotomie fand sich wenig Blut im linken Hemithorax und im Perikard. Der Pfeil hatte das Herz durchbohrt, er war durch die Wand des rechten Ventrikels, oberhalb des rechten Herzrandes - links von der rechten Koronararterie - eingedrungen und stieg von dort aus bis zur lateralen Oberfläche des linken Ventrikels. Das Zwerchfell war nicht perforiert. Nach Entfernung des Pfeils und Verschluß der Ein- und Austrittsstelle mit 2/0 Mersilene-Matratzen-Einzelnähten konnte ein leichtes systolisches Schwirren getastet werden. Von einem weiteren chirurgischen Vorgehen wurde abgesehen, der Patient in befriedigendem Allgemeinzsutand auf die Intensivstation verlegt. Kurz nach der Operation auskultierte man ein rauhes systolisches Geräusch, das 72 Stunden lang bestehen blieb und dann verschwand. Der sonstige postoperative Verlauf war völlig unauffällig, der Patient wurde 10 Tage später nach Hause entlassen. Bei der dopplerechokardiographischen Nachuntersuchung konnte ein interventrikulärer Septumdefekt nicht mehr gesehen werden.

Wir hoffen, mit diesem Bericht eine sehr zurückhaltende Einstellung in der notfallmäßigen Chirurgie der penetrierenden Herzverletzungen zu fördern mit dem Ziel, sich auf lebensrettende Maßnahmen zu beschränken. Unserer Meinung nach sollte beim Vorliegen eines traumatischen Ventrikel-Septum-Defektes - bei einem symptomatischen Patienten - dem verzögerten, elektiven Eingriff der Vorzug gegeben werden. Dieser Eingriff sollte am besten über eine mediane Sternotomie und unter den Bedingungen des kardiopulmonalen Bypasses erfolgen, um ein niedriges operatives Risiko zu garantieren.

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