Summary
Concentration of superfluous blood in the oxygenator after the termination of a cardiopulmonary
bypass was studied in 46 aortocoronary bypass patients. 15 patients were treated with
a centrifugation system, the Haemonetics® Cell Saver, 16 patients were treated with
the Gambro® Hollow Fibre Hemofilter and the remaining 15 patients received as much
as possible from the untreated oxygenator contents and served as controls in a coagulation
study. Both methods functioned well, the time consumption for operation of the two
systems was similar. The products differed greatly as centrifugation revealed highly
concentrated red cells in saline solution while hemofiltration produced protein-rich
concentrated whole blood. A coagulation study of the patients who had received the
concentrated products showed no signs of activation of the coagulation factors nor
of the fibrinolytic system.
Zusammenfassung
Es wurden 46 Patienten nach aorto-koronarer Bypass-Operation untersucht. Bei 15 Patienten
kam zur Konzentrierung des Oxygenatorblutes der Haemonetics® “Cell Saver” zum Einsatz,
bei weiteren 16 Patienten wurde der Gambro® “Hollow Fibre Hemofilter” verwendet. In
einer Kontrollgruppe von 15 Patienten erfolgte die alleinige Retransfusion von unbehandeltem
Oxygenatorblut; diese Patienten dienten auch als Vergleichskollektiv für die Gerinnungsuntersuchungen.
Es zeigte sich, daß zur Blutkonzentrierung beide Methoden effektiv sind und in etwa
den gleichen Zeitaufwand erfordern. In bezug auf das zu erzielende Oxygenatorblutkonzentrat
besteht jedoch zwischen den Methoden ein grundlegender Unterschied. Während man durch
das Waschen und Zentrifugieren im “Cell Saver” ein in Kochsalzlösung suspendiertes
Erythrozytenkonzentrat erhält, führt die Hämofiltration zu einem proteinreichen Vollblutkonzentrat.
Bezüglich der durchgeführten Untersuchungen diverser Gerinnungsparameter fanden sich
in den verschiedenen Patientengruppen keine gravierenden Unterschiede. Eine Aktivierung
des Gerinnungs- oder fibrinolytischen Systems erfolgte weder nach Gabe von Erythrozyten-
noch Hämokonzentrat.
Im Vergleich zur Retransfusion von unbehandeltem Oxygenatorblut bieten die hier beschriebenen
Methoden wesentliche Vorteile: Unbehandeltes Oxygenatorblut weist eine sehr niedrige
Konzentration von Eiweiß und Erythrozyten bei gleichzeitig hohem Elektrolyt- und Wassergehalt
auf. Die Retransfusion desselben bedeutet daher eine beträchtliche Flüssigkeitsbelastung
des Patienten. Zudem befinden sich in diesem Blut unerwünschte Bestandteile wie Zelldetritus,
freies Hämoglobin und Heparin.
Das mittels “Cell Saver” gewaschene Erythrozytenkonzentrat ermöglicht einen schnellen
Ersatz von Sauerstoffträgern ohne zusätzliche Volumen- bzw. Flüssigkeitsbelastung.
Es enthält zudem keine potentiell schädlichen Bestandteile und hat keine Auswirkung
auf die Gerinnung. Das mit Hämofilter gewonnene Vollblutkonzentrat enthält im Gegensatz
zum Erythrozytenkonzentrat zusätzlich größere Mengen von Proteinbestandteilen, die
durch ihren Volumeneffekt von Nutzen sein können. Es sind jedoch auch noch teilweise
die bereits für das Oxygenatorblut aufgezählten unerwünschten Bestandteile vorhanden.
Aufgrund der vorliegenden Untersuchung sollte die Gabe von behandeltem Oxygenatorblut
der einfachen Retransfusion desselben vorgezogen werden. Dabei ergeben sich sowohl
für die Erythrozytenkonzentration wie für die Hämofiltration spezifische Vorteile.
Die bisherigen Daten erlauben es jedoch nicht, eine zweifelsfreie Überlegenheit einer
bestimmten Methode zu beweisen.
Key words
Oxygenator - Concentration - Cell Saver - Hemofilter - Coagulation