Zusammenfassung
Während Untersuchungen unter Einsatz einer neuen Nicht-Doppler-Technik (MEM-Technik
der Firma Acoustic Imaging, Phoenix - Dornier-Medizintechnik) fiel auf, daß bei Patientinnen,
die während der Färb dar Stellung eines Brusttumors redeten, Artefakte in oder um
den Tumor auftraten: regelmäßig fanden wir die Farbartefakte im Tumor bei malignen
Tumoren und die Artefakte exakt den Tumor aussparend beim benignen Tumor. Um diesem
Phänomen nachzugehen, haben wir die vorliegende Studie durchgeführt. 71 Patientinnen
mit sonographisch nachweisbarem Mammatumor (37 maligne und 34 benigne) wurden am präoperativen
Tag untersucht. Dabei erwies sich, daß wenn die Patientinnen mit relativ tiefer Stimme
die Zahl „99“ sagten oder alternativ einen tiefen Ton summten, sich die Artefakte
regelmäßig darstellen ließen. Das postoperative histologische Ergebnis wurde als objektives
Einteilungskriterium herangezogen. Bei 66 der 71 Patientinnen (93%) war die Dignitätsdiagnostik
aufgrund der Artefakt-Erzeugung durch die Stimmfremitusuntersuchung richtig. In 5
Fällen war die präoperative Einschätzung der Dignität nicht zutreffend. 3mal wurde
der Tumor fälschlicherweise als maligne eingestuft, während die Histologie ein gutartiges
Resultat (proliferative Mastopathie) ergab. Zweimal wurde der Tumor präoperativ als
benigne beurteilt, histologisch ergab sich jedoch ein maligner Befund, beidesmal ein
duktal-invasives Karzinom (beide über 3 cm Größe). Mit anderen Farbtechniken konnten
wir dieses Phänomen nicht reproduzieren. Wir erklären uns dieses Phänomen folgendermaßen:
Durch die Thoraxschwingung beim Reden werden solche Schwingungen erzeugt, die mittels
der MEM-Technik erfaßbar sind und durch das verdrängende Wachstum des benignen Tumors
nicht in den Tumor fortgeleitet, sondern an dessen Grenze abgeschirmt werden, während
durch das infiltrierende Wachstum des malignen Tumors diese Schwingungen in das Tumorzentrum
fortgeleitet werden, sozusagen den Tumorausläufern entlang in das Zentrum des malignen
Tumors. Falls sich dies an einem größeren Kollektiv weiterhin nachweisen läßt, wäre
eine sehr einfache und ungemein sichere Dignitätsdiagnostik gefunden.
Abstract
In the experimental phase of application of a new Non-Doppler technology (MEM system,
Acoustic Imaging, Phoenix; Dornier Medizintechnik) we observed, that in patients,
who spoke during colour imaging of a breast tumour, artifacts appeared in or around
the lesion: the colour artifacts were seen regularly inside the tumour in cases of
malignancies, and exactly surrounding benign tumours. Postoperative histological fmdings
served as an objeetive criterion of Classification/differentiation. To examine this
phenomenon, we performed a study in 71 patients. These women with a sonographically
detectable tumour (37 malignant, 34 benign) were examined on the day before surgery.
We observed, that if patients uttered the number “99” with a relatively low voiee
or alternatively hummed a deep sound, the artifacts could be regularly visualized.
In 66/71 patients (93%) Status evaluation by artifact generation due to vocal fremitus
examination was correct. In 3 patients the tumour was erroneously described as malignant,
histology showing a proliferative mastopathy. In 2 cases the tumour was classified
as benign, whereas histology revealed a malignancy, in both patients a large ductal-invasive
Carcinoma (> 3 cm). This phenomena could, however, not be reproduced with other colour
techniques. A possible explanation is: Thoracic vibrations during speech can be registered
by the MEM technique. These vibrations are not perpetuated into the benign lesion
characterised by a displacing growth, due to which the vibrations are “barred off”
at the borders of the tumour. Infiltrating growth typical of a malignancy causes transmission
of these vibrations into the center of the tumour. Should this procedure prove effleient
in a larger group of patients, it would be a simple and extremely efficient method
of Status diagnosis.