Die Händedesinfektion als zentraler Faktor in der Prophylaxe der puerperalen Mastitis

Zusammenfassung

In 2 Vergleichszeiträumen (2 × 12 Monate) wurde die Häufigkeit der puerperalen Mastitis in Abhängigkeit von zusätzlich am Bett der Wöchnerin angebotenem Händedesinfektionsmittel verglichen. Während der gesamten Untersuchungszeit war Desinfektionsmittel über einen Spender an der Zimmertür verfügbar. Ohne zusätzliches Desinfektionsmittel am Bett traten 32 Brustdrüsenentzündungen in 12 Monaten auf (Inzidenz bezogen auf 1095 Geburten: 2,9%). Mit zusätzlichem Desinfektionsangebot waren nur 8 Fälle zu verzeichnen (Inzidenz bezogen auf 1212 Geburten: 0,66%, p < 0,001). Eine Telefonumfrage in 55 geburtshilflichen Abteilungen ergab, daß 41,8% der Kliniken den Wöchnerinnen keine Händedesinfektion am Bett bereithalten. Die Ergebnisse belegen den Stellenwert der stillenden Mutter in der Pathogenese der puerperalen Mastitis und unterstreichen die Notwendigkeit einer intensiven Anleitung der Wöchnerinnen zu hygienischen Maßnahmen im Krankenhaus.

Abstract

The incidence of puerperal mastitis was evaluated in the course of two 12-month periods with and without additional hand disinfection at the bedside. Disinfection was available throughout both periods for all patients, mounted at the door of each room. Without additional disinfection at the bedside, 32 patients developed mastitis. With reference to the birth rate of 1095 during this period, the incidence of mastitis was 2,9%. When additional bedside disinfection was available, mastitis dropped to 8 cases per 12 months (1212 births ≙ 0,66%) (p < 0.001). A telephone surveyl, at 55 obstetrical units revealed that 41,8% of maternity clinics do not provide hand disinfectants at the bedside. These results indicate to the breast-feeding mother, that in the pathogenesis of puerperal mastitis, the essential recommendation emphasises, that puerperal women practise strict hygiene in maternity.