Postpartale Nachblutung und APC-Resistenz - ein Fallbericht

Zusammenfassung

Wir berichten über eine problemlose Spontangeburt einer 35jährigen Gravida Vl/Para III in der 38. SSW mit schwerer postpartaler Blutung und APC-Resistenz. Die APC-Resistenz ist die häufigste hereditäre Ursache thromboembolischer Komplikationen auch innerhalb der Schwangerschaft. Durch die Resistenz gegenüber aktiviertem Protein C kommt es zu einer Hyperkoagulabilität des Blutes. Wir halten es für möglich, daß eine APC-Resistenz durch eine überschießende Hyperkoagulation zu einer Verbrauchskoagulopathie führen und somit eine postpartale Blutung verstärken kann. Aufgrund dieser Erfahrungen sollte bei APC-Resistenz in der Schwangerschaft und unter der Geburt nicht nur an thromboembolische Komplikationen, sondern im Rahmen der prospektiven Geburtshilfe auch an die Möglichkeit der Entstehung einer schweren Blutungskomplikation gedacht und derartige Patientinnen auch unter diesem Aspekt sorgfältig überwacht werden.

Abstract

We report on a spontaneous vaginal delivery of a 35-year old woman (Grav Vl/Par III) the 38th gestational week. The postpartal period was complicated by severe Postpartum bleeding. The patient was diagnosed to suffer from APC resistance. APC resistance is the most common cause of hereditary thromobembolic complications. There is a resulting hypercoagulability of blood because of the resistance against activated protein C. We therefore conclude that APC resistance could lead to hypercoagulation and may by the means of coagulopathy aggravate uterine Postpartum bleeding complications. In case of pregnancy and delivery not only thromboembolic complications but also the development of severe bleeding complications should be kept in mind prospectively.