Geburtshilfe Frauenheilkd 1991; 51(3): 208-210
DOI: 10.1055/s-2007-1023705
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

PAP IV in der Schwangerschaft - eine retrospektive Multizenterstudie

PAP IV during Pregnancy - A Retrospective Multicenter StudyA. Rosen1 , M. Klein1 , N. Vavra2 , G. Gitsch3 , S. Karasegh1 , A. Schröck4 , M. Stiegelbauer5 , S. Romig6
  • 1Hanusch-Krankenhaus Wien (Univ.-Prof. Dr. A. Beck)
  • 2I. Univ.-Frauenklinik (Univ.-Prov. Dr. E. Gitsch)
  • 3II. Univ.-Frauenklinik (Univ.-Prof. Dr. H. Janisch)
  • 4Wilhelminenspital Wien (Univ.-Prof. Dr. K. Baumgarten)
  • 5Semmelweisklinik Wien (Univ.-Prof. Dr. P. Wagenbichler)
  • 6Krankenhaus Lainz Wien (Univ.-Prof. Dr. S. Leodolter)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Abklärung eines positiven zytologischen Befundes in der Schwangerschaft insbesonders bei PAP IV mittels Konisation stellt den Arzt immer wieder vor eine schwere Entscheidung. In einer retrospektiven Untersuchung sollte das Vorgehen bei PAP IV in der Schwangerschaft analysiert werden. Es wurden 63 Patienten von 6 Schwerpunktkrankenhäusern des Großraumes Wien in der Zeit vom 1.1.1985 - 1.4.1990 in diese Studie aufgenommen. In 30 Fällen wurde in der Schwangerschaft konisiert im Vergleich zu 33 Fällen nach Schwangerschaftsbeendigung. In diesen beiden Gruppen zeigte die histologische Aufarbeitung die Verteilung von Karzinomen des Stadium la, Ca in situ sowie leichter, mittelschwerer und schwerer Dysplasie (CIN I, CIN II, CIN III) ohne einen statistisch signifikanten Unterschied. Eine deutliche Häufung von Geburten vor der 35. SSW fand sich bei Frauen, die in der Schwangerschaft konisiert wurden. Besonders ungünstig waren dabei Konisationen, die nach der 16. SSW durchgeführt wurden. Das konservative Vorgehen - gezielte Biopsie unter kolposkopischer Kontrolle mit postpartaler Konisation - zeigte sich wegen eines günstigeren fetal out-come bei gleicher Sicherheit, es wurde nie ein Stadium Ib übersehen, überlegen.

Abstract

An analysis was made of the procedure when PAP IV occurs in pregnancy. 63 patients between 1.1.1985 and 1.4.1990 from 6 main hospitals in Vienna were included in this study. In 30 cases, a cone biopsy was made during pregnancy, whilst in 33 cases, the operation was performed after delivery. In both groups, the tissue showed in the histological examination nearly the same incidence rate of carcinoma stage Ia, carcinoma in situ as well as mild, moderately severe, and severe dysplasia. A significant frequency was found for a delivery before the 35th week of gestation, if conisation was done during pregnancy. An increased negative foetal outcome was also found if the operation was performed after the 16th week of gestation. Conservative procedure showed a better foetal outcome with the same security, in that carcinoma stage Ib was never overlooked. On-target biopsy under colposcopic control, combined with a conisation 8 to 10 weeks after delivery, is therefore recommended.

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