Dtsch Med Wochenschr 1998; 123(25/26): 798-800
DOI: 10.1055/s-2007-1024071
Kasuistiken

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Talgdrüsenhyperplasien als Nebenwirkung von Cyclosporin A: Behandlung mit dem CO2-Laser

Sebaceous hyperplasia, a side effect of cyclosporin A, treated with carbon dioxide laserT. Walther, U. Hohenleutner, M. Landthaler
  • Dermatologische Universitätsklinik Regensburg (Direktor: Prof. Dr. M. Landthaler)
Further Information

Publication History

Publication Date:
25 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Anamnese und klinischer Befund: Nach einer Nierentransplantation vor 11 Jahren und anschließender Immunsuppression mit Cyclosporin A entwickelten sich bei einem 59jährigen Patienten kurz nach Beginn der Behandlung hautfarbene Knötchen im Bereich beider Ohren und der Stirn. Diese Hautveränderungen breiteten sich in den folgenden Jahren über das gesamte Gesicht aus. Die bis zu 2 cm großen Knoten und Knötchen zeigten eine teilweise gelblich-weiße Farbe und eine weiche Konsistenz. Zusätzlich fanden sich im ganzen Gesicht zahlreiche ausgeprägte Teleangiektasien.

Untersuchungen: Es wurden mehrere Probebiopsate entnommen, die bei weitgehend unauffälliger Epidermis vor allem eine ausgeprägte Vergrößerung und Vermehrung der Talgdrüsen zeigten.

Diagnose, Therapie und Verlauf: Nach der histologischen Untersuchung lautete die Diagnose »Talgdrüsenhyperplasie«. Nach einer erfolgreichen Probebehandlung mit dem CO2-Laser wurde eine vollflächige Behandlung beider Ohrmuscheln in Vollnarkose vorgenommen. Die natürliche Ohrkontur konnte durch Abtragung der Papeln und Nodi wieder hergestellt werden, ohne daß es zu einer Narbenbildung kam.

Folgerungen: Falls keine alternative Medikation möglich ist und sich diese teilweise ausgeprägten Hautveränderungen nicht zurückbilden, stellt sich die Frage der Behandlung. Möglichkeiten, solche Talgdrüsenhyperplasien zu entfernen, stellen die »shave«-Modellierung durch Skalpellabtragung der Knoten und Knötchen und die konventionelle Chirurgie dar. Vorteile des CO2-Lasers sind die geringen postoperativen Komplikationen und damit geringe Belastung des Patienten und das intraoperativ trockene Operationsgebiet.

Abstract

History and clinical findings: After renal transplantation 11 years previously followed by immunosuppression with cyclosporin A, a 59-year-old man developed, shortly after starting the medication, skin-coloured nodules in the region of both ears and the forehead. In the subsequent years the skin changes spread throughout the entire face. The nodes (up to 2 cm in diameter) and nodules were soft and yellowish-white in colour. In addition there were numerous distinct telangiectasias over the whole face.

Investigations: Several skin biopsies were taken. They showed largely unremarkable epidermis but marked enlargement and multiplication of the sebaceous glands.

Diagnosis, treatment and course: In view of the histological findings the diagnosis of sebaceous hyperplasia was established. After a trial with carbon dioxide laser, treatment over the entire surface of the two auricles was undertaken under full anaesthesia. The normal auricular contour was reconstituted by removal of the papules and nodes, without any scar formation.

Conclusion: In the absence of an alternative medication and if the very marked skin changes show no sign of regression, »shaving off« by scalpel of the nodes and nodules or conventional surgery has been the available treatment. However, removal by carbon dioxide laser has the advantage of fewer side effect, is less stressful to the patient and provides a dry operative field.

    >