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DOI: 10.1055/s-2007-1025254
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Ultraschall-Screening für Neugeborene (NG)
Nutzen und Bedeutung in der Routinediagnostik1 Ultrasound Screening for NeonatesPublication History
Publication Date:
13 March 2008 (online)
Abstract
The results of sonographic brain, renal and hip studies in 3396 clinically healthy, consecutive newborns during two and a half years are correlated to various anamnestic, clinical and ultrasound data. In the nearly sex-matched babies there were 4.2% anomalous brain studies, 4.4% renal studies followed by further diagnostic and therapeutic steps, and 7.4% right-sided and 9.7 left-sided hip dysplasias. A statistically significant dependence of neurosonographic findings from the delivery mode and a significant amount of renal abnormalities in turkish babies and infants of other nationalities were remarkable. The ultrasound hip studies confirmed the significantly higher rate of left-sided hip dysplasias in baby girls found in other studies. 80% of the initially diagnosed hip dysplasias type IIa according to Graf matured within the first six weeks of life. After six weeks there remained 4.2% hip dysplasias type Ilg to type IV (luxation) which were treated. Breech-delivered infants, especially if manually handled, had delayed hip maturation. In turkish babies we found relatively more normal hip exams. Hip symptoms clinically proved correlated significantly with pathologic ultrasound hip studies. Statistically proved correlations between initially measured and follow-up alpha- angles provide the possiblity to prognose the hip maturation using a regression-equation. Whereas the value of an ultrasound brain-screening is still in discussion, the authors believe that the introduction of a general ultrasound-screening of the urinary system and hips is mandatory.
Zusammenfassung
Die sonographischen Untersuchungsbefunde von 3396 klinisch gesunden, unselektierten Neugeborenen während eines Zeitraumes von knapp 2œ Jahren werden zu anamnestischen, klinischen und sonographischen Daten in Beziehung gesetzt. Bei annähernd homogener Verteilung zwischen männlichem und weiblichem Geschlecht ergaben sich 4,2% auffällige Schädelbefunde, 4,4% Veränderungen im Urogenitaltrakt, die bei 1,03% weitere Konsequenzen nach sich zogen, sowie 7,4% rechtsseitige und 9,7% linksseitige entwicklungsverzögerte und pathologische Hüftgelenksbefunde. Auffällig waren eine statistisch signifikante Abhängigkeit neurosonographischer Veränderungen vom Entbindungsmodus sowie eine signifikante Häufung pathologischer Befunde der harnableitenden Wege bei türkischen Kindern und Kindern anderer Nationalitäten. Bei der Hüftsonographie bestätigte sich, daß bei Verknüpfung linkes Hüftgelenk und weibliches Geschlecht signifikant häufiger pathologische Befunde und Reifungsdefizite zu diagnostizieren waren. 80% der initial gefundenen Hüfttypen IIa nach Graf normalisierten sich innerhalb der ersten 6 Lebenswochen. Rechnet man die Behandlungsbedürftigkeit ab Hüfttyp IIg, blieben nach 6 Lebenswochen noch 1,4% rechtsund 2,8% linksseitige, also insgesamt 4,2%, therapiebedürftige Hüftgelenksbefunde. Beckenendlage-Kinder, besonders wenn sie nicht per Sectio caesarea sondern mittels Manualhilfe entwickelt wurden, hatten häufiger kontrollbedürftige Ultraschallbefunde der Hüftgelenke. Kinder türkischer Eltern wiesen hier prozentual häufiger unauffällige Hüftgelenksanlagen auf. Positive klinische Befunde der Hüftgelenksuntersuchung korrelieren signifikant mit auffälligen Hüftsonogrammen. Aus statistisch untersuchten Zusammenhängen zwischen initial gemessenen Alpha-Winkeln und den dazugehörigen Kontrollwerten im zeitlichen Verlauf ergibt sich die Möglichkeit, die physiologische Nachreifung des kindlichen Hüftgelenkes anhand einer Regressionskurve zu , prognostizieren. Wenngleich der Wert eines hirnsonographischen Neugeborenen-Screenings noch diskutiert wird, ist nach Meinung der Autoren die generelle Einführung eines Neugeborenen-Screenings der harnableitenden Wege und der Hüftgelenke zu fordern.