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DOI: 10.1055/s-2007-1032349
Soluble Endoglin – Ein neuer Ersttrimester-Serummarker zur Risikoabschätzung einer Präeklampsie
Einführung: Endoglin, von Endothelzellen und Trophoblastzellen exprimiert, ist ein Co-Rezeptor für Transforming Growth Factor-β1 und -β3. Bei Präeklampsie wird die Expression von Endoglin hochreguliert. In der Folge steigt die Serumkonzentration der löslichen Variante von Endoglin (soluble Eng oder sEng) an. In der Pathogenese der Präeklampsie spielt sEng möglicherweise eine wichtige Rolle (Venkatesha S et al. Nature Med 2006; 12: 642–9). Die sEng-Serumkonzentrationen steigen in physiologischen Schwangerschaften während den letzten zwei Monaten kontinuierlich an. Diese Veränderungen zeigen sich früher und ausgeprägter bei Schwangeren, welche später eine Präeklampsie entwicklen. Ob erhöhte sEng-Serumkonzentration in der Frühschwangerschaft mit erhöhtem Präeklampsie-Risiko einhergehen, ist unklar. Das Ziel dieser Fall-Kontroll-Studie war es, sEng als Ersttrimester-Serummarker zur Vorhersage einer Präeklampsie vom Spättyp (mit Entbindung nach 34 Schwangerschaftswochen (SSW)) zu evaluieren.
Methode: Anhand Krankengeschichten wurden 46 Frauen, welche eine Präeklampsie vom Spättyp (mit Geburten zwischen 34+5 und 41+6 SSW) entwickelten, identifiziert. In deren Seren, welche zwischen 11 und 14 SSW gewonnen wurden, wurde sEng-Konzentrationen mittels einer immunoanalytischen Methode gemessen. Jeder Fall wurde gepaart mit jeweils zwei Kontrollen, welche bezüglich mütterlichen Alters, Schwangerschaftsalters, präkonzeptionellen Körpergewichtes und Serum-Lagerungsdauer übereinstimmten.
Resultate: Schwangere, welche eine Präeklampsie vom Spättyp entwickelten, zeigten bereits während des ersten Trimesters höhere sEng-Serumkonzentrationen als Kontrollen (Median 5.51 versus, respektiv, 4.79ng/mL, p<0.01, Mann-Whitney U Test).
Schlussfolgerung: Unsere Resultate zeigen, dass sEng zur Risikoabschätzung einer Prä-eklampsie genutzt werden könnte, dass diese Risikoevaluation bereits während des ersten Trimenons durchgeführt werden könnte, und dass sEng in der Pathogenese der Präeklampsie möglicherweise involviert ist.