Z Geburtshilfe Neonatol 2007; 211 - A9
DOI: 10.1055/s-2007-1032350

Endotheliale Dysfunktion und arterielle Rigidität bei Präeklampsie

A Brückmann 1, C Seeliger 1, E Schleußner 1
  • 1Universitätsklinikum Jena, Körperschaft des öffentlichen Rechts und Teilkörperschaft der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena

Problemstellung: Die endotheliale Dysfunktion wird als eine der Ursachen einer Präeklampsie gesehen. Die non-invasiven Messungen der flussabhängigen Dilatation in der A. brachialis und der arteriellen Rigidität der A. carotis communis sind Methoden zur Beurteilung der Endothelfunktion.

Methode: Bei 10 nicht-schwangeren Frauen, 24 Schwangeren mit Präeklampsie und 20 normotonen Schwangeren wurde in der 27.-40. SSW mittels hochauflösendem Ultraschall die FMD (flow mediated dilatation) der A. brachialis gemessen. Die Steifigkeit der A. carotis (prozentuale endsystolische Dilatation) wurde in den beiden Gruppen der Schwangeren analysiert.

Ergebnisse: Die mittlere FMD zwischen normotonen Schwangeren und nicht-schwangeren Frauen zeigte keinen Unterschied (8,6%±2,8 vs. 10,1%±4,5). Bei Schwangeren mit Präeklampsie findet sich eine signifikant verminderte FMD im Vergleich zu normotonen Schwangeren (1,2%±3,3 vs. 8,6%±2,8; p<0,000). Gleichzeitig wiesen Frauen mit Präeklampsie eine erhöhte arterielle Steifigkeit der A. carotis communis im Vergleich zu den nichtschwangeren Kontrollen auf (5,5%±3,0 vs. 9,0%±4,2; p<0,023). Zusammenfassung: Der Verlust an flussabhängiger Gefäßdilatation bei Präeklampsie ist Ausdruck einer endothelialen Dysfunktion, die mit einer erhöhten Steifigkeit der Gefäßwand einhergeht.