Z Gastroenterol 2007; 45(9): 943
DOI: 10.1055/s-2007-963562
Editorial

© Karl Demeter Verlag im Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

ZfG 2007: Eine erfolgreiche Zwischenbilanz

G. Adler1 , T. Seufferlein1
  • 1Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm
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Publication Date:
17 September 2007 (online)

Der aktuelle Journal Impact Factor der Zeitschrift für Gastroenterologie hat mit 1,293 den seinen bislang höchsten Wert erreicht. In den zehn Jahren zuvor pendelte er zwischen 0,800 (2005) und 1,076 (2004). Auf den ersten Blick scheint also ein deutlicher Schritt in der qualitativen Weiterentwicklung der Zeitschrift gelungen zu sein.

Die genauere Analyse bestätigt dies zu einem wichtigen Teil. In den Jahren zuvor waren „Ausschläge” des Impact Factor nach oben in manchen Fällen einzelnen, sehr gut zitierten Arbeiten zu verdanken, vor allem Leitlinien oder Übersichtsarbeiten zu aktuellen und weithin interessierenden Themen. Auch für den Impact Factor von 2006 spielen Leitlinien und Konsensusberichte, etwa zum Kolorektalen Karzinom (Oktober 2004), zur Gastroösophagealen Refluxkrankheit (Februar 2005) oder zur Hepatitis B (August 2004) eine wichtige Rolle. Daneben zeigt sich aber ein Zuwachs von Zitationen bei Übersichten und Originalarbeiten, der zeigt, dass die ZfG ein „substanzielles” Wachstum an Zitaten vorzuweisen hat.

Nun scheint es so zu sein, dass die Impact Factors in der Gastroenterologie generell steigen; wichtige internationale Journals weisen von 2005 auf 2006 einen entsprechenden Anstieg auf. Ein herausragendes Beispiel ist die Zeitschrift GUT, deren Impact Factor auf sensationelle 9,02 Punkte gestiegen ist. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang, dass gerade im Editorial Board von GUT neben zahlreichen europäischen Kollegen auch einige deutsche Gastroenterologen aktiv sind.

Es wäre aber irreführend, hier von einem „Naturgesetz” steigenden Zitationsaufkommens auszugehen. Die wissenschaftliche Qualität einer Zeitschrift muss im Begutachtungs- und Editionsprozess erarbeitet werden. Wichtige Indikatoren sind die Anzahl der eingereichten Manuskripte, die Quote abgelehnter Arbeiten sowie die Zahl der involvierten Gutachter. In allen diesen Bereichen hat die ZfG in den vergangenen Jahren deutliche Änderungen aufzuweisen: Es werden mehr Arbeiten eingereicht als zuvor, gleichzeitig ist die Quote abgelehnter Arbeiten insgesamt gestiegen (37,5 % der eingereichten Arbeiten erreichen das Publikationsniveau nicht). Die Zahl der Personen, die in den vergangenen 12 Monaten als Gutachter für die ZfG aktiv geworden sind, hat sich auf 163 erhöht (Vorjahreszeitraum: 142). An dieser Stelle möchten die Herausgeber der ZfG den Gutachtern, die ihre Expertise und ihre Arbeitszeit für die ZfG einsetzen, herzlich danken.

Zu danken ist auch den Section Editors, die ihre Rubriken mit Sorgfalt pflegen. Besonders hervorzuheben ist die Tätigkeit unseres Section Editor für Kasuistiken, Prof. Dr. Joachim Mössner: Traditionell erfordern Kasuistiken einen besonderen editorischen Aufwand, der sich in einer überdurchschnittlichen Zahl notwendiger Revisionen niederschlägt.

Eine erste Auswertung der Leserbefragung, die in der Juli-Ausgabe der ZfG stattfand, hat ergeben, dass die Leserinnen und Leser der Zeitschrift in Bezug auf „fachliche Qualität”, „Verständlichkeit”, „Informationsgehalt” und „Wissenschaftlichkeit” ausgezeichnete Noten ausstellen: In allen diesen Kategorien haben mehr als 70 % der Antwortenden die Zeitschrift als „gut” oder „sehr gut” beurteilt. Zusammen mit ihrer Schwester-Zeitschrift, der „Gastroenterologie up2date”, rangiert die ZfG in der Gesamtbeurteilung deutlich vor vergleichbaren Zeitschriften aus dem deutschen Sprachraum.

In einer Zeit stetig wachsenden wissenschaftlichen Wettbewerbs sehen die Herausgeber dies als Anlass, sich bei allen Beteiligten - Section Editors, Gutachtern, allen Autoren und dem Thieme Verlag für ein erfolgreiches Teamwork zu bedanken. Zugleich fordern wir Sie, liebe Leser, auf, Ihre originalen wissenschaftlichen Arbeiten bei der ZfG einzureichen. In diesem Zusammenhang möchten wir auf zwei sehr spannende Originalarbeiten zur Vorsorgekoloskopie in der vorliegenden Ausgabe hinweisen: eine große Studie zur Vorsorgekoloskopie bei jüngeren Männern und eine Kosten-Nutzen-Analyse der Vorsorgekoloskopie in Deutschland.

Die ZfG versteht sich aber nicht nur als wissenschaftliches Organ, sondern als Plattform für die gesamte Gastroenterologie in Deutschland. Deshalb erhalten die gastroenterologischen Regionalgesellschaften Platz in der ZfG, um ihre Mitglieder zu informieren und auf ihre Aktivitäten hinzuweisen.

Trotz der vielen erfreulichen Entwicklungen gibt es auch sicherlich weiteres Verbesserungspotenzial. Deshalb möchten wir Sie, liebe Leser/Innen, auch bitten, uns durch konstruktive Kritik bei der Weiterentwicklung der Zeitschrift zu unterstützen.

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen weiterhin viel Spaß mit „Ihrer” ZfG!

Guido Adler
Herausgeber

Thomas Seufferlein
Mitherausgeber

Prof. Dr. Guido Adler

Zentrum für Innere Medizin, Klinik für Innere Medizin I, Universitätsklinikum Ulm

Robert-Koch-Str. 8

89081 Ulm

Email: guido.adler@uniklinik-ulm.de

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