Pneumologie 2007; 61 - A10
DOI: 10.1055/s-2007-967217

Führt der Verlust des Cftr-Proteins zu einem Lungenfunktionsphänotypen?

I Bolle 1, G Eder 1, C Zeller 1, K Ganguly 1, S Takenaka 1, M Geiser 2, H Schulz 1
  • 1GSF-Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, Institut für Inhalationsbiologie, Neuherberg /München
  • 2Institut für Anatomie der Universität Bern, Bern, Schweiz

Mukoviszidose ist die häufigste genetische Erkrankung in der Kaukasischen Bevölkerung, bei der als Todesursache eine progressive Lungenerkrankung im Vordergrund steht. In unserer Studie stellten wir die Frage, ob der Verlust des Cftr-Proteins ohne zusätzliche Umweltbelastung bereits zur Lungenfunktionseinschränkung führt. Es wurden weibliche Cftrtm1HGU knock out Mäuse und ihre Wildtypen (Lieferant: Charles River, UK) unter SPF-Bedingungen gezüchtet und gehalten. Die Lungenfunktion wurde unter Narkose bei 7 homozygoten (22,8±1,8g), 4 heterozygoten Cftr (21,8±1,9g) und 7 Wildtyp Mäusen (23±1,6g) im Alter von 14±2 Wochen untersucht. Die totale Lungenkapazität war bei den Homozygoten mit 1191±96µl am kleinsten, etwas größer in den Heterozygoten (1236±119µl) und den Wildtypen (1263±112µl). Die Dehnbarkeit von Lunge bzw. gesamtem Atemapparat war bei den Homozygoten marginal geringer. Der Atemwegswiderstand war bei den Homozygoten mit 0,99±0,2cm H2O/ml/s etwas höher als bei den Heterozygoten (0,82±0,1cm H2O/ml/s) und den Wildtypen (0,75±0,2cm H2O/ml/s). Keine der beobachteten Differenzen war signifikant. Insgesamt unterschied sich die Lungenfunktion aller drei Gruppen nur marginal voneinander. Offensichtlich wird eine zusätzliche Umweltbelastung benötigt, um den Lungenphänotyp am Mausmodell zu induzieren.